Drei Parteien haben die zweite Welle gemacht: ÖVP, FPÖ und Grüne lüfteten am Freitag weitere Plakate mit ihren Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl. Die SPÖ wiederum veröffentlichte ihr Wahlprogramm. Den juristischen Weg beschreitet abermals die Liste JETZT. Ihr Spitzenkandidat Peter Pilz zeigte die ÖVP an, weil er ihr den Hackerangriff auf die Parteizentrale nicht abnimmt.

"Wer Kurz will, muss Kurz wählen", macht die ÖVP auf ihren neuen Plakaten unmissverständlich klar, "Klarheit schaffen, Kurz wählen" lautet ein weiterer Slogan. Dabei ist sich die ehemalige Regierungspartei sicher: "Österreich braucht seinen Kanzler." Generalsekretär Karl Nehammer meinte bei der Präsentation, dass die Erwartung, wonach alle gegen die ÖVP und gegen Sebastian Kurz arbeiten, nun eingetreten sei.

Fan von Türkis-Blau

Zumindest eine Partei outete sich als Fan von Türkis-Blau - nämlich die Blauen selbst. Auf den Plakaten warnen der designiert Parteichef Norbert Hofer und Herbert Kickl vor möglichen Alternativen: "Schwarz-Grün gefährdet deine Zukunft", heißt es etwa oder: "Ohne uns kippt Kurz nach links". Ein klares Bekenntnis zu einer Fortsetzung der ÖVP-FPÖ-Koalition findet sich zudem im Leitantrag der Freiheitlichen, der beim Parteitag am Samstag verabschiedet wird.

Zurück wollen auch die Grünen: Das Motto ihrer zweiten Plakatserie zur Nationalratswahl lautet "Comeback" - zu den Grünen und zum Klimaschutz. "Das ist ein Appell an die Wähler", sagte Spitzenkandidat Werner Koglerbei der Präsentation mit der Listenzweiten Leonore Gewessler. Er sprach von einer Zeitenwende und der letzten Möglichkeit beim Klimaschutz "das Ruder herumzureißen".

Kein neues Plakat, dafür ein Programm hat die SPÖ gelüftet. Spitzenkandidatin Pamela Rendi-Wagner nutzte die Präsentation, um vor einer Rückkehr der türkis-blauen Koalition zu warnen. "Wer ÖVP wählt, bekommt FPÖ-Politik", sagte sie. Das mehr als 160-seitige Programm - in Aufmachung und Typographie ähnlich Christian Kerns "Plan A" im Retrolook der 1970er-Jahre, als die SPÖ die absolute Mehrheit hatte - steht unter dem Motto "Menschlichkeit siegt".

Die Neos präsentierten schon vor ein paar Tagen ihre neuen Plakate, mit Betonung auf dem Zukunftsaspekt und Quereinsteiger Helmut Brandstätter an Beate Meinl-Reisingers Seite.