Der ehemalige FBI-Vize Andrew McCabe hat bei seiner Kritik an US-Präsident Donald Trump nachgelegt. "Dieser Präsident untergräbt die Rolle der Strafverfolgung, die Rolle unserer Geheimdienstinfrastruktur", sagte McCabe in einem CNN-Interview am Dienstag. Damit beeinträchtige Trump die Arbeit der FBI-Mitarbeiter und deren Fähigkeit, das Land zu schützen.

Auf die Frage des Interviewers, ob er Trump für einen "Gewinn" für Russland halte, antwortete der Ex-FBI-Vize: "Ich denke, das ist möglich. Ich denke, deshalb haben wir unsere Ermittlung begonnen", sagte McCabe mit Bezug auf die Untersuchung mutmaßlicher russischer Einflussnahme auf die US-Präsidentenwahl 2016. Er sei sehr gespannt darauf, was FBI-Sonderermittler Robert Mueller dazu sagen werde.

Russland-Ermittlungen

Als stellvertretender Direktor der Bundespolizei war McCabe auch in die Russland-Ermittlungen stark eingebunden. Er gehörte zu den Ersten in den Reihen des FBI, die eine mögliche Zusammenarbeit von Trumps Wahlkampfteam mit Russland zur Beeinflussung der Wahl untersuchten. Der Agent war im März kurz vor seiner Pensionierung vom damaligen US-Justizminister Jeff Sessions gefeuert worden.

Heftige Kritik an Trump

Bereits in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des Senders CBS hatte McCabe Trump heftig kritisiert. Er untermauerte unter anderem Berichte, wonach Vize-Justizminister Rod Rosenstein 2017 eine Art administrativen Putschversuch gegen Trump geplant habe - mithilfe des 25. Zusatzartikels der US-Verfassung. Dieser sieht vor, dass der Vizepräsident und eine Mehrheit der Minister eine vorzeitige Absetzung des amtierenden Präsidenten in Gang setzen können. Dafür müssen sie der Meinung sein, dass dieser unfähig ist, die Rechte und Pflichten seines Amtes auszuüben.