CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer liegt vor dem ersten gemeinsamen Auftritt der drei aussichtsreichsten Kandidaten im Rennen um den CDU-Vorsitz laut ZDF-"Politbarometer" sowohl in der deutschen Gesamtbevölkerung als auch bei den CDU-Anhängern vor Friedrich Merz. Kramp-Karrenbauer, Merz und Gesundheitsminister Jens Spahn werden sich am Freitagnachmittag in Berlin präsentieren.

Für Kramp-Karrenbauer als Nachfolgerin von Kanzlerin Angela Merkel an der CDU-Spitze sind demnach unter allen Befragten 31 Prozent und bei den Unions-Anhängern 35 Prozent, wie die am Freitag veröffentlichte Umfrage ergab. Der zuletzt in der Wirtschaft tätige Merz kommt bei allen Befragten auf 25 Prozent Zustimmung. Auch bei den Unions-Anhängern liegt er mit 33 Prozent knapp hinter Kramp-Karrenbauer.

Spahn abgeschlagen

Jens Spahn ist demnach hingegen mit seinen Zustimmungswerten weit abgeschlagen. Für ihn sind nur sechs Prozent aller Befragten und sieben Prozent der Unions-Anhänger. 23 Prozent aller Befragten und 14 Prozent der Unions-Anhänger ist es demnach egal, welcher der Bewerber CDU-Chef wird.

Ähnliche Ergebnisse zeigen sich bei der Frage, wer der drei Kandidaten die Eignung für das Amt der Kanzlerin beziehungsweise des Kanzlers hat. Die Entscheidung über die Merkel-Nachfolge treffen die Delegierten eines CDU-Parteitags im Dezember.

Merkels Verzicht auf den Parteivorsitz beim Parteitag am 7. Dezember finden 78 Prozent aller Befragten gut, wie die Forschungsgruppe Wahlen weiter ermittelte. Ihre Zustimmungswerte als Kanzlerin sind hingegen gestiegen. Eine klare Mehrheit von 63 Prozent begrüßte ihre Absichtserklärung, bis Ende der Legislaturperiode 2021 im Amt bleiben zu wollen - nach der bayerischen Landtagswahl wollten nur 40 Prozent, dass Merkel Kanzlerin bleibt.

Eine am Mittwoch veröffentlichte Insa-Umfrage im Auftrag der "Bild"-Zeitung hatte ein umgekehrtes Ergebnis gebracht: Demnach wollen knapp zwei Drittel der 4.000 Befragten einen vorzeitigen Abschied Merkels aus dem Kanzleramt. Für den "Politbarometer" befragte die Forschungsgruppe Wahlen vom 6. bis 8. November 1.200 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.