Ein Tweet und plötzlich war alles anders: Ohne soziale Medien wäre #MeToo nicht in dieser Intensität möglich gewesen, ist sich Digital-Expertin Ingrid Brodnig sicher. „Die Debatte wurde erzeugt, weil es offensichtlich sehr viele sexuelle Übergriffe gibt. Aber der Hashtag ermöglichte, dass dies endlich diskutiert wird“, erklärt die 34-Jährige.

Hinzu käme, dass Hashtags langlebiger seien als die üblichen Debatten in etablierten Medien. Online könne man Themen länger am Brodeln halten.

Auch Social-Media-Fachfrau Judith Denkmayr glaubt, der Hashtag war ein zentraler, digitaler Sammelpunkt für eine Debatte, die in der Luft lag. Doch was macht #MeToo so gelungen? „Der Hashtag spricht jeden Menschen an, dem oder der Ähnliches passiert ist. Man verbindet die eigene, emotionale Erfahrung damit“, erklärt Denkmayr.

So konnte, wie sie ausführt, #MeToo zu einer ausdauernden Debatte führen, hinterlegt mit echten Erfahrungen, echtem Leid und damit auch einem echten Leidensdruck und dem Wunsch nach Veränderung.