UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat eindringlich vor einer Großoffensive auf die syrische Provinz Idlib gewarnt. Es müsse verhindert werden, dass die Region "in ein Blutbad verwandelt wird", sagte Guterres am Dienstag in New York. Ein groß angelegter Angriff auf die Rebellenhochburg würde einen "humanitären Albtraum" zur Folge haben.

Guterres rief die Türkei, Russland und den Iran auf, weiter eine Lösung zum Schutz der Zivilisten in Idlib zu suchen. Die Beratungen der drei Staaten am Freitag in der iranischen Hauptstadt Teheran hatten in der Frage der Vermeidung einer Großoffensive auf Idlib keine Annäherung gebracht.

Auch die Türkei warnte bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Dienstag erneut vor einer Großoffensive auf Idlib. Großbritannien und Frankreich schlossen sich Ankaras Forderung nach einer Waffenruhe an.

Die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, warnte die von Russland und dem Iran unterstützten syrischen Regierungstruppen vor einer "blutigen militärischen Eroberung" der Rebellenprovinz. Eine solche Offensive werde "schrecklichen Konsequenzen" nach sich ziehen.

Russlands Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensia, rechtfertigte die Angriffe auf Idlib hingegen als einen "Anti-Terror-Einsatz".

Die Provinz Idlib ist die letzte Hochburg von überwiegend islamistischen Rebellen in Syrien. Im Falle einer Offensive der syrischen Armee wird mit erbitterten Kämpfen und hunderttausenden Flüchtlingen gerechnet.