Der staatliche chinesische Ölkonzern CNPC könnte nach Angaben der iranischen Regierung den französischen Energieriesen Total bei der Entwicklung eines Gasfelds ersetzen, sollte sich Total wegen der neuen US-Wirtschaftssanktionen aus dem Projekt im Iran zurückziehen.

"Total hat gesagt, dass es mit dem Rückzug aus dem Deal beginnt, wenn es von den USA keine Ausnahme für die Fortsetzung seiner Arbeit erhält", sagte Irans Ölminister Bijan Namdar Sanganeh am Donnerstag.

"Wenn dies passiert, wird die chinesische Firma CNPC Total ersetzen", sagte Sanganeh laut der Nachrichtenagentur Shana des Ölministeriums. Total hatte im Juli 2017 mit der Entwicklung des Gasfelds South Pars 11 begonnen. Bisher hat der französische Konzern aber erst 47 Mio. Dollar (40 Mio. Euro) in das 4,8-Milliarden-Dollar-Projekt investiert, das der Förderung von Erdgas zum Verbrauch im Iran dient.

US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche trotz der Warnungen seiner europäischen Verbündeten entschieden, sich aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran zurückzuziehen. Zugleich setzte er die im Jänner 2016 im Zuge der Vereinbarung ausgesetzten Finanz- und Handelssanktionen wieder in Kraft. Diese richten sich auch gegen europäische Firmen, die Handel mit dem Iran treiben oder dort investieren.

Total kündigte daraufhin an, sich aus dem South-Pars-Projekt zurückzuziehen, wenn die US-Regierung dem Unternehmen keine Ausnahme von den Sanktionen gewähre. Auch andere europäische Konzerne erklärten, wegen der US-Strafmaßnahmen einen Rückzug aus dem Iran-Geschäft zu erwägen. Die EU-Staaten wollen Maßnahmen zum Schutz ihrer Firmen ergreifen, doch haben sie selbst zugegeben, dass ihre Möglichkeiten begrenzt sind.

WEB http://www.total.com/ ~