Österreich deckt sich mit Impfstoff ein. Die Regierung beschließt am Mittwoch im Ministerrat den Kauf von 42 Millionen zusätzlichen Impfdosen für die Jahre 2022/2023. Dafür nimmt sie 800 Millionen Euro in die Hand mit der Option auf Aufstockung. Der gesamte Kostenrahmen für die bisher gekauften und bestellten 72,5 Millionen Dosen beträgt damit 1,2 Milliarden Euro. Darüber hinaus beschließt die Regierung weitere Details für den Grünen Pass, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vor der Sitzung bei einem gemeinsamen Pressetermin mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein.

"Alles, was wir kaufen können, kaufen wir", erklärte Kurz Die zusätzlichen Impfdosen werden für die nötigen Dritt- und Folgeimpfungen  benötigt. Bekanntlich werden sich alle ab dem kommenden Jahr nachimpfen müssen, weil die Wirksamkeit der Impfungen nach frühestens acht Monaten erlischt. Die genauen Details sind noch Gegenstand wissenschaftlicher Erforschungen.

Die meisten Impfdosen kommen von Pfizer

Impfdosen, die nicht gebraucht werden, können entweder weiterverkauft oder im Rahmen multilateraler Hilfsprogramme gespendet werden. Die zusätzlichen Kosten werden aus dem Corona-Krisenfonds bedeckt. Von den zusätzlichen 42 Millionen Dosen entfallen 35 Millionen auf Pfizer-Biontech, 3 Millionen auf Moderna und 4 Millionen auf Johnson & Johnson.

Aktuell geht man davon aus, dass nach der ersten Immunisierung weitere Auffrischungsimpfungen notwendig sein werden, gegebenenfalls auch mit an neue Varianten angepassten Impfstoffen, sagte Kurz. "Einerseits ist noch nicht bekannt, wie lange der Impfschutz nach Grundimmunisierung letztendlich anhält. Andererseits ist derzeit auch unklar, ob und in welchem Ausmaß zukünftig weitere Impfungen aufgrund neuer Varianten von SARS-CoV-2 notwendig sein werden, um weiter und dauerhaft einen optimalen Impfschutz zu bieten", heißt es im Ministerratsvortrag.

Großbritannien will ab Herbst drittes Impfangebot machen

 In Großbritannien soll jeder Bürger über 50 Jahre ab Herbst ein Angebot für eine dritte Coronavirus-Impfung erhalten. Wie die Zeitung "The Times" berichtet, teste man unter der Aufsicht des Epidemiologen und Regierungsberaters Chris Whitty zwei Optionen. Entweder werde man mit modifizierten Impfstoffen arbeiten, die auch gegen neue Varianten wirksam seien, oder die dritte Impfung werde mit den Vakzinen von Pfizer-Biontech, Astra-Zeneca oder Moderna vorgenommen.

Israel bestellte bereits für Herbst nach

Rund zwei Wochen vor Großbritannien schloss auch Israel einen Deal mit Pfizer über die Lieferung von Millionen Dosen im Herbst für ein Auffrischungsprogramm ab. Israel hofft, dass das Vakzin dann bereits modifiziert ist und besser gegen verschiedene Varianten schützt.