Auf die Frage, wie streng im Zuge der Osterruhe im Osten Österreichs die Maskenpflicht im Freien kontrolliert würde, sagt der Wiener Gesundheitsstadtrat der SPÖ, Peter Hacker, im Ö1-Morgenjournal: "Es gibt seit Wochen in kontinuierliches Wachstum an Fällen in Wien und der Ostregion, zwar kein exponentielles wie im letzten Jahr, aber es sei beständig und beharrlich." Das sei ein Zustand, den man nicht die ganze Zeit aufrecht halten könne. „Wir sehen, dass das Wachstum parallel dazu auch in den Spitälern stattfindet, wir haben über 700 Corona-Patienten“, und das sei einfach zu viel. Hier brauche es Maßnahmen, um wieder zu einer Trendumkehr zu kommen.

Forderung von Rendi-Wagner

Warum die SPÖ-Bundesräte gegen eine von der Regierung beantragte Maskenpflicht am Arbeitsplatz gestimmt hätte, so die Frage der Moderatorin. „Weil die Bundesregierung nicht bereit war, ein Gesetzespaket, in das sehr viele Materien eingepackt waren, so aufzugliedern, dass man beim einen Teil zustimmen kann und beim anderen nicht.“ Das Burgenland stimmte für die Maskenpflicht – wie die Zusammenarbeit innerhalb der SPÖ funktioniere? „Die Zusammenarbeit funktioniert innerhalb der Sozialdemokratie hervorragend.“ Jeder einzelne Politiker, die gesamte Bevölkerung mache sich große Sorgen, da sei es ganz natürlich, dass es Diskussionen gäbe. Auf die Forderung der SPÖ-Parteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner, man müsse viel viel länger zusperren und alles total runterfahren, sagt Hacker, ihre Meinung würde natürlich gehört, das sei Teil des Diskurses, der diskutiert werde, das Ergebnis werde dann kommuniziert.

Kauf von Sputnik

Bundeskanzler Sebastian Kurz habe am Mittwoch den Kauf des russischen Impfstoffs Sputnik fixiert. Werde Wien Sputnik impfen, trotz der fehlenden Absegnung durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA? Das sei eine Entscheidung, die auf nationaler Ebene stattfinden müsse. Die SPÖ sei dafür, dass Sputnik zur Verfügung gestellt werde. Man habe viel zu wenig Impfstoff, um das große Bedürfnis der Bevölkerung stillen zu können. Man habe die Erwartungshaltung bis zum Juni reduzieren müssen, weil einfach viel weniger Impfstoff komme als zu Beginn des Jahres angekündigt. Es gäbe bereits eine Reihe an namhaften Studien über die Auswirkung der Impfung mit Sputnik. „Ich kann nur hoffen, dass es gelingt.“ Nun warte man noch die Freigabe des Gesundheitsministeriums ab.

"Das ist sehr ernüchternd"

Das Ziel des Impfplans zu erreichen, sei nicht haltbar. Man bekäme immer Prognosen für die nächsten Wochen oder Monate, aber nicht einmal für die nächste Woche, wann der nächste Impfstoff tatsächlich komme. Die Mengen, die zugesagt wurden, seien laufend Schritt für Schritt reduziert worden, und wenn man die letzte Prognose anschaue, wieviel die Bundeshauptstadt bis Juni bekommen würde, gehe sich nicht mehr als 60 Prozent der Bevölkerung aus. „Das ist sehr ernüchternd, sehr unbefriedigend.“ Aber es gäbe eben eine klare Aufgabenverteilung: „Die Bundesländer kümmern sich um die Verimpfung, die Bundesregierung um die Beschaffung des Impfstoffes.“

Zur Frage, ob der Lockdown in Wien auch verlängert werden könne angesichts der dramatischen Zahlen, sagt Hacker: „Wenn es gelingt, den Trend des Wachstums in der Ostregion wieder umzukehren, könne man das Ende des Lockdowns diskutieren.“ Und das würde man dann auch so rasch wie möglich durchführen.