Albert Einstein sagte einmal, eine wirklich gute Idee erkenne man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erscheint. Seit 40 Jahren zeichnet der Right Livelihood Award, bei uns als Alternativer Nobelpreis bekannt, Menschen aus, die das Unmögliche versuchen. Drei Frauen und ein Mann werden heute in Stockholm ausgezeichnet.

Alle vier eint, dass sie allen Anfeindungen zum Trotz für eine bessere Welt kämpfen. Im Fokus standen heuer der Klimaschutz, die Rettung des Amazonas, die Menschenrechte in der Westsahara sowie die Frauenrechte in China. Die Preisträgerinnen und der Preisträger sind die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg, die Menschenrechtskämpferin Aminatou Haidar aus der Westsahara, die chinesische Frauenrechte-Anwältin Guo Jianmei sowie der brasilianische Ureinwohner Davi Kopenawa, der zum Stamm der Yanomani gehört, einem der bevölkerungsreichsten indigenen Stämme Brasiliens.

Aminatou Haidar
Aminatou Haidar © AP

Greta wird nicht zur feierlichen Übergabe nach Stockholm reisen, weil sie an der Klimakonferenz in Madrid teilnimmt, auch Chinas Frauenrechtlerin fehlt bei der Zeremonie.

Der Alternative Nobelpreis wurde 1979 vom deutsch-schwedischen Philatelisten und Philanthropen Jakob von Uexküll gegründet und ein Jahr darauf erstmals vergeben. Aufgewühlt von den Berichten des Club of Rome und seinen eigenen Reise-Erfahrungen, die ihm die steigende Armut und Umweltzerstörung vor Augen führten, verkaufte er seine wertvolle Briefmarkensammlung um eine Million Dollar und bot dem Nobelpreis-Komitee das Geld für zwei zusätzliche Preise an: einen für Ökologie und einen zur Überwindung der Armut. Doch die Nobel-Stiftung lehnte ab und Uexküll ging eigene Wege. Heute finanziert sich der Right Livelihood Award großteils durch Spenden, daher variiert das Preisgeld auch von Jahr zu Jahr.

Mit den diesjährigen Preisträgern wurden insgesamt 178 Menschen aus 70 Ländern ausgezeichnet. Zwei von ihnen erhielten auch die regulären Nobelpreise: Umweltaktivistin Wangari Muta Maathai und der Arzt Denis Mukwege. Unter den Alternativ-Nobelpreisträgern sind auch drei gebürtige Österreicher: der Philosoph und Ökonom Leopold Kohr (1983), Zukunftsforscher Robert Jungk (1986) sowie der emeritierte Amazonas-Bischof Erwin Kräutler (2010).