Die umstrittene Bestellung von Sonja Klima zur Chefin der Spanischen Hofreitschule schlägt immer höhere Wellen.

Klima selbst sagte am Freitagabend gegenüber der„Presse“: „Es ist unglaublich, dass die Unterlagen des Bewerbungsverfahrens an die Öffentlichkeit gelangt sind. All das ist eine Intrige. Es ist Zeit für einen Neuanfang in der Hofreitschule.“

Nach dem kollektiven Rücktritt des vierköpfigen Beirats - Zitat: "Übelster Postenschacher" -  erfolgte zuletzt die nächste, ungleich spektakulärere Personalie: Aus Protest gegen die Ernennung der ehemaligen Gattin des früheren Bundeskanzlers trat auch  Martin Barteistein als Mitglied des Aufsichtsrats zurück.

Gegenüber der Kleinen Zeitung erklärte der erfolgreiche Unternehmer und frühere Wirtschaftsminister: „Im Hinblick auf die jüngsten Vorgänge kann ich die Entscheidung nicht mittragen und lege mein Aufsichtsratsmandat mit sofortiger Wirkung zurück.“ Unmittelbar nach der entscheidenden Sitzung habe er Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, die für die Lipizzaner zuständig ist, über den Schritt informiert.

Zu den genauen Beweggründen will sich der ehemalige ÖVP-Minister nicht äußern. Dass die Ergebnisse der Bewertungskommission auf massiven Druck des Ministeriums vom Aufsichtsrat vom Tisch gewischt wurden, dürfte Bartenstein zu dem Schritt veranlasst haben. Bartenstein gehörte in den letzten drei Jahren dem Aufsichtsrat der Spanischen Hofreitschule an.

Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, eng verbunden mit Piber, gab sich zur Bestellung von Sonja Klima wortkarg: "Das ist eine Entscheidung des Bundes, wir wurden informiert, aber nicht eingebunden."