Die Regierungsklausur Mitte Jänner in Mauerbach brachte vor allem Ankündigungen. Denn während sich ÖVP und Grüne einigten, die geblockte Altersteilzeit zu beenden, konnte beim Arbeitskräftemangel kein einheitliches Rezept gefunden werden. Stattdessen setzte die Regierung eine Reformgruppe für mehr Beschäftigung ein.

Bis März soll sie ausarbeiten, wie jene, die mehr und länger arbeiten wollen, entsprechend entlastet werden können. Die Vorschläge reichen von steuerfreien Überstunden bis zur Abschaffung der Pensionsversicherungsbeiträge für all jene, die nach dem gesetzlichen Pensionsantrittsalter weiterarbeiten.

Heute kommt die Reformgruppe erstmals zusammen. Es gehe darum, alle Meinungen von Sozialpartnern, Ländervertretern, Seniorenvertretern und den Parlamentsparteien abzuholen und danach "intensiv an Vorschlägen zu arbeiten", erklärte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) im Vorfeld des Treffens. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten müsse sich Österreich auf einen "sehr starken Arbeitskraftmangel, vor allem im Facharbeiterbereich", einstellen, erklärte Kocher. Die Arbeitsgruppe soll dem entgegenwirken – und vor allem das Arbeiten im Alter ermöglichen.

Attraktiveres Arbeiten gegen Schwarzarbeit

Dabei soll es aber nicht darum gehen, das gesetzliche Pensionsantrittsalter zu heben, sagte Sozialminister Johannes Rauch (Grüne). Ihm sei ganz im Gegenteil ein "persönliches Anliegen", zu schauen, "wie wir Arbeiten im Alter so gestalten, dass Menschen ab 55 und von 62 aufwärts auch arbeiten können".

Arbeitsminister Kocher hofft, mit einer Attraktivierung von regulärer Arbeit auch der Schwarzarbeit entgegenwirken zu können. Die sogenannte Schattenwirtschaft hat Berechnungen des Linzer Ökonomen Friedrich Schneider zufolge heuer um etwa zehn Prozent zugenommen.