Mehrere Identitäre wollten nach Angaben des Innenministeriums heute früh den Balkon des Innenministers im Palais Modena in der Herrengasse erklimmen, um ein Transparent mit der Aufschrift "Politiker einsperren, Grenzen zusperren" aufzuhängen. Angeblich konnte der Versuch vereitelt, das Transparenz sichergestellt, und die Identität der Identitären konnte festgehalten werden.

„Ich habe großes Verständnis für die Sorgen und Ängste der Menschen in Zusammenhang mit der Schleppermafia und illegaler Zuwanderung", erklärt Innenminister Gerhard Karner in einer ersten Reaktion. "Von Rechtsextremen und Rechtsradikalen, ihren Parolen und ihrem Hass dürfen und werden wir uns nicht beeinflussen lassen. Deren Ziel ist die Spaltung der Gesellschaft, um ihre antidemokratische Ziele zu verfolgen.“

Rechte Demo mit Rutter und Schnedlitz

Teils weit rechts gerichtete Demonstranten versammelten sich ungeachtet dessen am Nachmittag in der Wiener Innenstadt zu einer Kundgebung, bei der etwa ein Vertreter der Identitären-Gruppe "Die Österreicher" sowie Corona-Demo-Organisator Martin Rutter auftraten. Mit FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz ergriff auch ein prominenter Freiheitlicher das Wort. Hundertmal lieber rede er hier nach z.B. einem Martin Rutter als im Parlament vor einer Sigrid Maurer oder sonst jemandem, meinte er dabei beispielsweise.

Bei der anschließenden Demonstration waren neben österreichischen Fahnen auch russische zu sehen. Auf Transparenten wurde für alles Mögliche geworben, etwa eine Steuersenkung. Größere Vorfälle wurden vorerst nicht gemeldet, hieß es aus der Wiener Polizei auf Anfrage.