Die beliebteste Koalitionsvariante nach der nächsten Nationalratswahl ist aktuell eine Drei-Parteien-Regierung aus Rot-Grün-Pink. Mit 27 Prozent erhält diese Kombination in einem für APA und ATV erstellten Österreich-Trend von Peter Hajek die höchste Zustimmung. Für eine Fortsetzung von Türkis-Grün sind nur 16 Prozent, 14 Prozent wünschen sich eine Regierung aus SPÖ und ÖVP, elf eine aus ÖVP und FPÖ. 32 Prozent wollten sich nicht festlegen.

Befragt wurden zwischen dem 13. und dem 16. Dezember online und telefonisch 800 Personen ab 16 Jahren. Die Schwankungsbreite beträgt plus/minus 3,5 Prozent.

Schwierige Regierungsbildung

Die Ausgangslage für eine Regierungsbildung wäre nach Neuwahlen sehr schwierig, was sich auch in der Koalitionsfrage zeigt, analysiert Hajek in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Es gibt derzeit keine wirkliche Präferenz der Bevölkerung, am ehesten noch eine Dreier-Koalition aus SPÖ-Grünen-Neos. Besonders hoch ist die Zustimmung dafür naturgemäß unter SPÖ- und Neos-Wählern, aber auch unter jenen, die ihr Kreuzerl unter die Grünen setzen, ist es die favorisierte Variante.

Bei letzteren ist mit 60 Prozent Zustimmung diese Kombination sogar doppelt so bliebt wie Türkis-Grün (29 Prozent Zustimmung). Anders verhält sich das freilich bei den ÖVP-Wählern: Dort sind 50 Prozent mit Türkis-Grün zufrieden. Zweitbeliebteste Variante ist demnach eine Koalition mit der SPÖ.

Kaum gute Noten für Spitzenpolitiker

Bemerkenswert sei auch, dass kaum ein führender Politiker noch gute Noten erhalte, so Hajek. Am ehesten Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Dessen Arbeit bezeichneten immerhin 31 Prozent als sehr gut und 21 Prozent als gut (Mittelwert nach Schulnoten 2,5). Der frisch gebackene Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) schneidet jedenfalls besser ab als seine Vorgänger. Elf Prozent geben dem neuen ÖVP-Chef ein Sehr Gut, 25 Prozent ein Gut, durchschnittlich wird er mit 3,1 bewertet. Auch die restlichen Politiker schneiden mit einem Mittelwert jenseits der 3 ab. Schlusslicht ist FPÖ-Chef Herbert Kickl mit durchschnittlich 4,2 – fast zwei Drittel geben ihm ein "nicht genügend".

Wie tief das Vertrauen gesunken ist, zeigt laut Hajek auch die spontane Frage (ohne Vorgaben) nach dem TOP des Jahres: Fast jeder Fünfte kann oder will dazu keine Person oder Institution nennen. FLOP des Jahres sind die FPÖ und Herbert Kickl sowie Altkanzler und Ex-ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Letzterer polarisiert aber offensichtlich, kann er sich doch auch über die zweithäufigste Nennung bei den TOPs freuen.