Im Österreich-Trend für APA und ATV (Befragungszeitraum 13. bis 16. Dezember) kommt die größere Regierungspartei in der Sonntagsfrage mit 27 Prozent vor der SPÖ (25 Prozent) auf dem ersten Platz zu liegen. In der Kanzlerfrage liegt Karl Nehammer (ÖVP) mit 37 Prozent deutlich vor SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner (24 Prozent) und FPÖ-Obmann Herbert Kickl (19 Prozent).

Von Peter Hajeks Public Opinion Strategies befragt wurden 800 Personen, und zwar telefonisch und online (Zielgruppe: österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, maximale Schwankungsbreite plus/minus 3,5 Prozent). Gegenüber dem letzten Österreich-Trend aus dem Oktober hat die ÖVP wieder vier Prozentpunkte zugelegt. Während die SPÖ zwei Prozentpunkte auf 25 Prozent aufgeholt hat, fiel die FPÖ von 20 auf 17 Prozent. Die Grünen (14 Prozent) und die NEOS (10 Prozent) mussten gegenüber dem Oktober jeweils zwei Prozentpunkte einbüßen. Unverändert bei vier Prozent liegt hingegen die Impfgegner-Liste MFG.

SPÖ-Plus nicht nachhaltig

Wie Hajek in einer Stellungnahme gegenüber der APA erläutert, hat sich der Trend der vergangenen Woche bestätigt. Die "deutliche" Stabilisierung der Volkspartei hänge mit dem neuen Bundeskanzler Nehammer zusammen. Dieser schaffe es, jeden zehnten FPÖ-Wähler aus 2019 an sich zu binden. Und auch die Zahl der Unentschlossenen sei wieder leicht gesunken.

Die SPÖ zeige sich zwar nach wie vor gestärkt, könne aber die politischen Turbulenzen in der Regierung nicht nachhaltig nützen, so der Meinungsforscher. Die FPÖ wiederum vergraule mit ihrer harten Positionierung in der Corona-Frage, die zwar eine klare Differenzierung zu den anderen Parteien erlaube, auch blaue Wähler. Nach einem "High Peak" nach dem Rückzug von Sebastian Kurz haben Grüne und NEOS wieder ihr normales Niveau erreicht. Stabil zeigen sich die Impfkritiker MFG. Hajek bezeichnet deren Einzug in den Nationalrat derzeit als recht wahrscheinlich.

Kritik an Corona-Management

Kritisch betrachtet wird das Corona-Krisenmanagement der türkis-grünen Regierung. 53 Prozent der Befragten finden, dass die Regierung die Pandemie nach zwei Jahren langsam im Griff haben sollte. Nur 34 Prozent zeigen Verständnis für die volatile Situation. Und nicht einmal mehr die Grün-Wähler haben mehrheitlich Verständnis für die volatile Situation. Einzig die ÖVP-Wähler zeigen mit 72 Prozent Milde.

Die Impfpflicht wird weiterhin mehrheitlich befürwortet. 55 Prozent sind dafür, 29 Prozent dagegen. Der Rest zeigt sich unentschlossen (15 Prozent) oder machte keine Angabe.