Während in mehreren Bundesländern heute die Türen von Lokalen und Hotels wieder öffnen, denkt die Bundesregierung schon an die kommende Woche: Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) präsentierten am Vormittag die Covid-Maßnahmen, die über Weihnachten und die folgenden Feiertage gelten werden.

Laut Gesundheitsminister Mückstein bringe die neue Omikron-Variante "zusätzliche Unsicherheiten" mit sich, obwohl man sich dank Lockdown "einen gewissen Spielraum erarbeitet hat". Deshalb werde man nun auch über die Feiertage mit Vorsicht agieren. Diese Zeit lasse "keine großen weihnachtlichen Gefühle" aufkommen.

Sperrstunde zu Silvester fällt

Die Regelungen für die Feiertage sollen wie folgt aussehen: Die Maßnahmen bleiben zum großen Teil gleich, der Lockdown für Ungeimpfte wird um weitere zehn Tage verlängert. Für die Weihnachtsfeiertage und Silvester kommt hingegen ein neuer Ausnahmegrund für Ungeimpfte dazu, das Haus zu verlassen. Auch für sie sind "Zusammenkünfte im kleinen Kreis mit maximal zehn Personen" erlaubt. Größere Runde bis 25 Personen brauchen jedoch einen 2G-Nachweis.

Zu Silvester werde zudem die Covid-Sperrstunde in der Gastronomie aufgehoben, "dann gelten die üblichen Sperrstunden der Bundesländer", so Mückstein. Generell mahnte er aber zu, "Weihnachten mit Bedacht zu feiern". Und er appellierte: "Lassen Sie sich jedenfalls vor dem Weihnachtsfest testen." Die Booster-Impfung bezeichnete Mückstein als "schönes Weihnachtsgeschenk für Ihre Liebsten und für uns als Gesellschaft".

"Wir haben uns durch den Lockdown eine gewisse Atempause verschafft", erklärte Familienministerin Raab. Die aktuellen Zahlen zu den Impfungen seien "gut, aber nicht gut genug" sei. Sie rief erneut zum Impfen auf.

Neuer Lockdown im Jänner? "Ich schließe nichts aus"

Bezüglich möglicher Einreisebeschränkungen erklärte der Gesundheitsminister, dass die Einreiseverordnung in den nächsten Stunden bekannt gegeben werde. Aktuell gebe es 75 Fälle im Land, an zwei Schulen seien zudem Verdachtsfälle bekannt.

Auf Nachfrage nach einem möglichen erneuten Lockdown nach Silvester erklärte Mückstein, dass man sich hier die Datenlage ansehen müsse. "Ich kann und werde für Jänner gar nichts ausschließen", man beobachte die Lage.

Wien: "Zu früh für Angst und Schrecken"

Einen strengeren Weg kündigt bereits im Voraus abermals die Bundeshauptstadt Wien an. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) will jedenfalls auf die 2G plus-Regel setzen: Nur Geimpfte bzw. Genesene, die zusätzlich noch einen aktuellen, negativen PCR-Test vorweisen, sollten an Feiern teilnehmen können, so Hacker in der zib2.

Bezüglich Reaktionen auf die Omikron-Variante will Hacker noch abwarten: "Es ist zu früh, sich in Angst und Schrecken versetzen zu lassen" – jetzt sei einmal Zeit, die Weihnachtszeit zu genießen. Aber natürlich könne "niemand, der ernst genommen werden will" ausschließen, ob noch einmal ein Lockdown nötig werden könne, so Hacker.