Es war nicht die Angelobung, wie wir sie in den letzten Jahren zur Genüge kennengelernt haben, wo die Schönheit der Verfassung und anderes beschworen wurde. Unweigerlich tun sich Parallelen zur Amtseinführung im Jahr 2000 auf, nur wählte der neue Kanzler nicht den unterirdischen Gang, wie es Wolfgang Schüssel getan hatte, sondern ging erhobenen Hauptes über den Ballhausplatz – begleitet von einem gellenden Pfeifkonzert von zwei-, dreihundert Impfgegnern, bewacht von ebenso vielen Polizisten, die die aufgeladene Atmosphäre offenbar unterschätzt hatten.