Bildungsminister Heinz Faßmann hat sich beim Lehrpersonal für das Informationschaos rund um die Auswirkungen des Lockdowns für die Schulen entschuldigt. Es sei ihm bewusst, dass man "wahnsinnig wenig Zeit hat", sich vorzubereiten. Er selbst habe auch erst Freitagfrüh vom Lockdown erfahren, er bitte um Nachsicht, so Faßmann im Ö1-Morgenjournal. Doch ihm seien die offenen Schulen und der Präsenzunterricht sehr wichtig. Man habe aus der Erfahrung der anderen Lockdowns gelernt, welche Belastung durch geschlossene Schulen auf die Familien zukäme. Um diese Belastung zu reduzieren, sei dieses Modell entwickelt worden, "auch mit der Bitte, dem übergeordneten Ziel, der Kontaktreduktion, Folge zu leisten und nur die Kindern in die Schule zu schicken", wo es notwendig sei.

Der Montag werde eine Art Übergangstag sein. Die Schulleitungen seien flexibel unterwegs und könnten Lösungen finden je nachdem, wie viele Schüler nun tatsächlich in die Schule kommen. Sei die Hälfte der Schüler einer Klasse anwesend, sei Präsentunterricht abzuhalten. Die nicht anwesenden SchülerInnen sollten digital am Unterricht teilnehmen, das könne eine Lernplattform sein, wo der Stoff eingetragen wird, aber es könne auch wo technisch möglich eine Direktübertragung des Unterrichts stattfinden.

Entscheidende Gründe

Mehr als die Hälfte der Oberstufenschüler sei geimpft, bis zu 90 Prozent der AHS-Lehrer, dreimal pro Woche würde getestet. Zudem würden Eltern am besten wissen, was für ihr Kind gut sei - besser als "ein Minister vom Minoritenplatz". Die entscheidenden Punkte seien: "Wie sieht es mit der eigenen Erwerbstätigkeit aus? Hat mein Kind eine Lernumgebung und lernt mein Kind auch gut zuhause? Und: Leben wir in einem Hochinzidenzgebiet, wo die Notwendigkeit einer Kontaktreduktion eine ganz entscheidende ist."

An den Schulen sollen während des Lockdowns keine "neuen Unterrichtsmaterien erarbeitet werden", sondern stattdessen bereits gelernter Stoff vertieft werden. Wer zuhause bleibt, solle digital am Unterricht teilnehmen. Schularbeiten sollen nur stattfinden, wenn alle da sind. "Es ist jetzt nicht die Zeit, auf Tests und Leistungsmaximierung zu achten."