Laut Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein wird der Wert von 400 Intensivbetten bereits Ende kommender Woche, Anfang übernächster Woche erreicht sein. Im Ö1 Morgenjournal am Samstag sagt der Gesundheitsminister: "Dort wo 3G gilt, wird dann eine 2,5G-Regelung gelten. Zum Beispiel in Restaurants,  Fitnesscentern, Kulturbetrieben oder körpernahen Dienstleistungen wird nur der PCR-Test als Eintrittstest akzeptiert." Auch die Stufe 2, die eigentlich erst sieben Tage nach Erreichen von 300 Covid-19-Intensivpatienten schlagend wird, würde dann sofort in Kraft treten.

Mückstein hatte bereits am Vorabend in der ORF-"Zeit im Bild" erklärt, er rechne mit Überschreiten der 400-Intensivpatienten-Marke Ende kommender Woche. Im Ö1-Morgenjournal untermauerte er am Samstag diese Erwartungshaltung: "Wichtig ist, dass wir reagieren, wenn die Intensivstationen zunehmend ein Problem bekommen. Das heißt, wir wissen, dass die Zahlen auf den Intensivstationen steigen, wir haben jetzt knapp 300 auf den Intensivstationen. Das heißt, hier wird die Stufe zwei ausgelöst (bei Überschreiten von 300 Corona-Patienten, Anm.) - mit einer Woche Verzögerung. Und wir wissen auch, dass wir wahrscheinlich Ende nächster Woche, Anfang übernächster Woche bereits die 400-Bettenauslastung auf Intensivstationen mit Covid-19-Patienten erreichen werden."

Kickl-"Wurmmittel"-Tipp laut Mückstein "gefährlich"

Als "definitiv gefährlich" bezeichnete Mückstein im "Mittagsjournal" die Aussagen von FPÖ-Chef Herbert Kickl, der erst Anfang dieser Woche das Anti-Wurmmittels Ivermectin, das etwa für Pferde eingesetzt wird, als mögliches Medikament empfohlen hatte. "Das ist definitiv gefährlich", so Mückstein. Es gebe für das Präparat von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA keine Zulassung, und es sei bekannt, dass eine derart hohe Dosis zur Bekämpfung von Covid-19 notwendig wäre, "dass es toxisch ist". "Das ist brandgefährlich" - genauso wie die Aussagen, dass etwa Spurenelemente gut wirken würden.

Gefragt, ob er mit Kickl diesbezüglich das Gespräch suchen will, sagte Mückstein, er habe sich das tatsächlich überlegt. "Ich werde Kontakt mit ihm aufnehmen, weil ich glaube, dass das tatsächlich brandgefährlich ist für unsere Gesellschaft." Grundsätzlich will der Minister weiterhin verstärkt auf Aufklärung hinsichtlich der Impfung setzen: "Wir brauchen jeden Stich", sagte er.

Kickl zeigte sich via Aussendung "interessiert" am Gesprächsangebot. "Es würde mich sehr freuen, auch dem Gesundheitsminister erklären zu können, wie brandgefährlich seine 2,5G-Regel am Arbeitsplatz und der damit verbundene Psycho-Terror gegen hunderttausende Menschen sind - und das alles, um noch mehr Menschen eine, wie sich immer deutlicher zeigt, ziemlich unwirksame Impfung aufzuzwingen."

Verschärfter Stufenplan

Zurück zum aktuellen Stufenplan. Laut dem würde Stufe zwei ja erst sieben Tage nach Erreichen von 300 Corona-Intensivpatienten in Kraft treten. Mit dieser Stufe gilt dann in der Nachtgastronomie (und "ähnlichen Settings") sowie bei Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze mit mehr als 500 Personen eine 2G-Regel, d.h. nur mehr Geimpfte oder Genesene haben dort Zutritt. Außerdem sind in Stufe zwei Antigentests mit Selbstabnahme ("Wohnzimmertests") österreichweit nicht mehr als Nachweis für Bereiche mit 3G-Eintrittsregel gültig.

Sollte aber schon vor Ablauf der genannten sieben Tage die 400er-Marke überschritten werden und damit - wie im Stufenplan vorgesehen - sofort Stufe 3 ausgelöst werden, tritt gleichzeitig auch Stufe 2 in Kraft, hieß es auf APA-Nachfrage aus dem Gesundheitsministerium. Neben den Maßnahmen der Stufe 2 kommt es laut dem Stufenplan in ganz Österreich dann in sämtlichen 3G-Bereichen zu einer 2,5G-Regel. "Da wird dann nur mehr ein PCR-Test als Eintritt gelten", sagte Mückstein.

Dies gelte auch für den Arbeitsplatz, wo ab 1. November die 3G-Regel greift. "Das heißt, auch hier werden wir mit der 14-tägigen Übergangsfrist, wo noch alternativ FFP2-Masken akzeptiert werden, ab 15. November eine 2,5G-Regelung am Arbeitsplatz machen", sagt Mückstein am Freitagabend in der ZiB.

Verschärfungen in Bundesländern

Bereits am Freitag haben mehrere Bundesländer Verschärfungen bekannt gegeben. Nach der Steiermark und Wien verschärfen angesichts steigender Infektionszahlen auch Tirol, Oberösterreich und Kärnten die Corona-Regeln. In Kärnten wird ab 4. November der Zugang zu Nachtgastronomie sowie zu Veranstaltungen ab 500 Personen nur mehr mit einem 2G-Nachweis möglich sein - also geimpft oder genesen. Tirol und Oberösterreich ziehen dann ab dem 8. November mit denselben Regeln nach.