Der einstige SPÖ-Bundeskanzler Franz Vranitzky erteilt einer möglichen Koalition zwischen der SPÖ und der FPÖ eine klare Absage. „Das ist für mich nicht vorstellbar“, meinte Vranitzky im Telefoninterview mit der Kleinen Zeitung. Als Grund nennt er neben der blauen Corona-Politik "die Art und Weise, wie Herbert Kickl als Parteiobmann der Freiheitlichen aufgetreten" sei. "Ich kann mir das auch aus Kickls Sicht nicht vorstellen."

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hatte am Vortag in Zib2 eine Allianz aus SPÖ, FPÖ, Grüne und Neos nicht ausgeschlossen. "Außergewöhnliche Situationen erfordern außer gewöhnliche Handlungen", so die SPÖ-Chefin. Eine Vier-Parteien-Koalition „sei unwahrscheinlich, aber möglich.“

"Ich verstehe überhaupt nicht, warum man heute bereits Koalitionsträume träumt", so Vranitzky.

Er gehe davon aus, dass am Dienstag in der Sondersitzung der Misstrauensantrag eingebracht und angenommen werde. „Dann gibt es keinen Bundeskanzler Kurz mehr. Da bin ich dann auf Koglers Seite, dass eine respektable Person aus der ÖVP die Kanzlerschaft übernehmen soll und beide Parteien weiterhin miteinander regieren sollen."