Eigentlich hatte sie auch mit Sebastian Kurz wenig am Hut. Dass sie es schade fände, ihm und seinem Umfeld die ÖVP zu überlassen, ließ Sophie Karmasin, als sie noch von der ÖVP nominierte Familienministerin war, in Hintergrundgesprächen öfters durchklingen. Doch noch größer war ihre Abneigung gegen Reinhold Mitterlehner. Die Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwalt, die Karmasin auch als Beschuldigte führen, legen nahe: Die Meinungsforscherin, die einen vierjährigen Ausflug in die Politik machte, arbeitete kräftig am Machtwechsel in der ÖVP mit.