Der dritte Stich sollte für Risikogruppen sechs Monate nach dem zweiten erfolgen. Die meisten Bundesländer sind bereit dafür. Es fehlen aber die Vorgaben, für die der Bund zuständig ist. „Die Einverständniserklärung fehlt, das brauchen wir als Vorlage und es sollte die selbe für ganz Österreich haben“, so Martina Rüscher (ÖVP), Vorarlberger Gesundheitslandesrätin, im Ö1-Morgenjournal.

Es gäbe auch noch kein Erinnerungssystem mit der rechtzeitigen Information für die Bevölkerung. Vorarlberg könnte in wenigen Tagen starten, wartet aber noch wegen der fehlenden Vorlagen. Der Start wurde daher auf Mitte September angesetzt. Man brauche auch ein neues online Anmeldesystem.

Warten in der Steiermark

Auch die Steiermark startet mit dem Drittstich in allen Pflegeheimen noch bis Mitte September. Alle Vorbereitungen seien abgeschlossen, heißt es aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß. Man erwarte aber dringend die Vorgaben zu Haftung, Honorierung und Aufklärung seitens des Bundes.

Warten im Burgenland

Im Burgenland wird ebenfalls gewartet. „Sobald die Aufklärungsbogen hier sind, können wir mit September, sprich diese Woche, auf jeden Fall unsere ersten Stiche setzen“, so Impfkoordinator Markus Halwax. Neben den Aufklärungsbögen würden auch noch Vorgaben zu den Honorierungen für die niedergelassenen Ärzten fehlen.  

Und während die Bundesländer auf Vorgaben für den Drittstich warten, geht es mit dem Erststich kaum noch voran. Die Quote der Vollimmunisierten in Österreich hängt derzeit bei 58 Prozent. Salzburgs Gesundheitslandesrat Christian Stöckl von der ÖVP fordert, dass die Bürgermeister als Meinungsbildner mehr Werbung für die Impfung machen. Dazu Gemeindebund-Generalsekretär Walter Leiss im Ö1-Morgenjournal: "Es geht darum, einen niederschwelligen Zugang zu schaffen, um auch jede Bürgerinnen und Bürger zu überzeugen, dass sie sich wirksam gegen diese Coronakrise schützen."

Zum Eindruck, dass hauptsächlich Wien mit besonders vielen Impfaktionen auffalle und warum nicht schon jetzt mehr passiere: "Bei den Impfaktionen in den Impfstrassen haben die Gemeinden die Infrastruktur bereit gestellt." Die Impfung würde jetzt im niederschwelligen Bereich mit Impfbussen und in Einkaufszentren durchgeführt. Man dürfe nicht vergessen, dass in ländlichen Räumen über die niedergelassenen Ärzte die Impfwilligen gefunden würden.

Zu der Forderung, dass die Tests etwas kosten sollten: "Wir haben das vom Gemeindebund schon relativ früh angedacht." Das sei aber durch den Bund zu regeln. Einerseite müsse motiviert werden, aber auch hingewiesen werden, dass jeder einzelne eine soziale Verantwortung gegenüber Dritten habe. Hier müsse man Maßnahmen setzen. Die Chance auf eine kostenlose Impfung nicht in Anspruch zu nehmen sollte zur Folge haben, dass Tests kostenpflichtig würden.