Fast jede zweite Person, die in einem Gefängnis sitzt, hat einen ausländischen Pass. Das geht aus dem jüngsten Integrationsbericht der Bundesregierung, der der Kleinen Zeitung vorliegt, hervor. Die meisten nichtösterreichischen Insassen stammen aus Rumänien, Serbien und Bosnien, Ungarn, Nigeria und der Türkei, so Zahlen des Justizministeriums, und sind vielfach in Banden organisiert. Bei den Neuinhaftierten lag der Anteil im Jahr 2020 sogar bei 54,8 Prozent – und zwar deshalb, weil wegen der angenommenen Fluchtgefahr ausländische Staatsangehörige eher in Untersuchungshaft genommen werden als Tatverdächtige, die in Österreich in Wohnsitz haben. Von den verurteilten Personen hatten 42,8 Prozent keine österreichische Staatsbürgerschaft. Der Zahl der ausländischen Häftlinge nahm in den letzten Jahren geringfügig ab.

Zuwanderer als Opfer von Gewalttaten

Zugewanderte sind in Österreich doppelt so oft Opfer von Straftaten wie Österreicher. 2020 waren ein Drittel der Opfer ausländische Staatsbürger (31,9 Prozent), der Migrationsteil beträgt 16,9 Prozent. Bezogen auf den Bevölkerungsanteil wurden Afghanen, Syrer, Iraker, Personen aus Afrika überdurchschnittlich oft Opfer von Straftaten. Die Täter waren sowohl Inländer als auch Ausländer.