Die FPÖ will offenbar keine Zeit verlieren. Weniger als 24 Stunden nach dem überraschenden Rücktritt von Obmann Norbert Hofer verkündeten der statutenmäßige weil an Jahren älteste Parteichef Harald Stefan und Generalsekretär Michael Schnedlitz, dass das Parteipräsidium bereits kommenden Montag die Weichen für die Zukunft stellen wird. Dort will man auch ein Datum für einen Bundesparteitag festlegen, an dem der neue Obmann bereits legitimiert werden soll.

Man müsse nun nach vorne schauen, erklärte Stefan bei einer einberufenen Pressekonferenz. Statutengemäß sei er nun der Parteiobmann und habe den Auftrag, die Gremien einzuberufen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Am Montag wolle man "in einem großen Miteinander" die Weichen für die Zukunft zu stellen.

"Wir sind voll handlungsfähig"

"Wir werden dem politischen Mitbewerber nicht den Gefallen tun, dass wir uns jetzt nur mit uns selbst beschäftigen", erklärte Schnedlitz. Die Partei sei "voll handlungsfähig" und werde ihre Arbeit weiter fortsetzen. Man sei laufend in Kontakt mit allen Landesparteien. "Jetzt gilt es, in die Zukunft zu blicken", erklärte er. "Wer auch immer an der Spitze der Partei stehen wird, sie wird immer die freiheitliche Partei bleiben."

Für Aufregung unter den anwesenden Journalistinnen und Journalisten sorgte die Ankündigung, dass die beiden keine Fragen beantworten. Schnedlitz erklärte das in seinen Ausführungen so: Am Beginn des "Meinungsbildungsprozesses", der nun gestartet worden sei, könne es noch keine Entscheidung geben. Man arbeite an einem gemeinsamen Konsens. Am Ende werde es "keine Gewinner oder Verlierer" geben, der Gewinner werde die Partei sein.

Er und Stefan bedankten bei Ex-Parteichef Hofer für dessen Leistungen für die Partei. "Nun hat er den Beschluss gefasst, sein Amt zurückzulegen - für uns alle überraschend," sagte Stefan. Dies sei eine Folge seiner "gesundheitlichen Belastung", in der Reha habe er "in seinen Körper hineingehorcht" und erkannt, dass die Arbeit zu viel für seinen Körper gewesen sei. "Wir respektieren natürlich seine Entscheidung."