Die Hoffnung, dass Österreich auf Lockerungen bei dem am Montag  im Bundeskanzleramt stattfindenden Corona-Gipfel zusteuert, hat sich zerschlagen. Allein am Samstag meldete das Gesundheitsministerium 3344 Neuinfektionen und eine Sieben-Tage-Inzidenz von 230,9 - Tendenz steigend. Neuerlich dämpfte Gesundheitsminister Rudolf Anschober die Erwartungen. „Es wird keine großen Lockerungen geben.“ Die ursprünglich geplante Öffnung der Gastgärten in der Karwoche ist vom Tisch.

Kritische Lage in Ostösterreich

Besonderes Kopfzerbrechen bereitet den Verantwortlichen die Lage in Ostösterreich, insbesondere in den Intensivstationen in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland. In der jüngsten Sitzung der Corona-Kommission kam laut Informationen der Kleinen Zeitung zur Sprache, dass Länder wie Wien oder Oberösterreich bereits Intensivpatienten aus anderen Bundesländern übernommen haben und aus diesem Grund bald an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen könnten. Umgehend wurde unter den Bundesländern die Schaffung eines Netzwerks der Intensivkoordinatoren vereinbart, um die Verlegung von Patienten bei Kapazitätsengpässen zu beschleunigen.

Anders als noch im Herbst kommen die Corona-Patienten schneller als bisher auf die Intensivstationen, auch sind die Verläufe schwerer, die Patienten jünger. Womöglich ist dies auf die britische Mutation zurückzuführen. Einziger Lichtblick derzeit ist der spektakuläre Rückgang der Todesfälle in Alten- und Pflegeheimen – offenkundig ein Erfolg der Durchimpfung.

Längere Osterferien wegen Schul-Cluster?

Kanzler Sebastian Kurz wiederholte, dass die Regierung am Montag den Weg der Regionalisierung gehen wolle. Tatsächlich ist Österreich beim Infektionsgeschehen derzeit dreigeteilt: Ostösterreich und Salzburg als Corona-Hotspots, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Tirol im Corona-Mittelfeld, Vorarlberg als Modellregion mit niedrigen Zahlen.
Wie die Regionalisierung ausgestaltet werden könnte, ist offen.

Unstrittig ist, dass Bezirke mit hohen Zahlen ungleich schneller als bisher abgeriegelt werden sollen. Im Gespräch ist die Einführung einer Testpflicht in Geschäften (ausgenommen Supermärkte, Apotheken, Banken), allerdings nur in Regionen mit hoher Inzidenz. Dass die Osterferien verlängert werden, ist nicht unwahrscheinlich – angesichts der vielen Cluster in Schulen und Kindergärten.