Das ergaben Recherchen des Nachrichtenmagazins "profil" und des ORF-Radiosenders Ö1. Einrichtungen aus dem Umfeld des Milliardärs hätten in den vergangenen Jahren Islamstudien an verschiedenen europäischen Universität finanziert - auch in Österreich.

Wiener Geschäftsmann und "Paradise Papers"

Bei dem Beschuldigten handelt es sich laut Ö1 um einen 37-jähriger Wiener mit irakischen Wurzeln. Der Wiener Geschäftsmann soll bei einigen Briefkastenfirmen des Netzwerks aus Offshore-Firmen, hinter dem ein Liechtensteinischer Trust des saudischen Milliardärs steht, offiziell als Direktor aufscheinen. Zu diesem Ergebnis kamen "profil" und Ö1 nach Sichtung von Dokumenten der sogenannten "Paradise Papers", also jener geleakten Daten, die der "Süddeutschen Zeitung" zugespielt und von einer internationalen Journalistenkooperation ausgewertet wurden.

Saudischer Milliardär als Geldgeber

Das Firmennetzwerk des saudischen Milliardärs erstrecke sich von Liechtenstein über Panama und die British Virgin Islands bis auf die Isle of Man. Dem komplizierten Konstrukt könnten zumindest vier Immobilien in Großbritannien zugeordnet werden, deren Kaufpreise sich - laut britischem Grundbuch - auf rund 55 Millionen Pfund (61,49 Mio. Euro) summieren, berichtete das "profil". Hierzulande dürfte eine Studie finanziert worden sein, an der ein Islamwissenschaftler mitwirkte, der ebenfalls zu den Beschuldigten in der Causa Muslimbrüder zählt, hieß es.

Eine Woche nach dem Anschlag vom 2. November in Wien wurden bei der Operation "Luxor" Razzien gegen Vereine mit Verbindung zu Muslimbruderschaft und der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas durchgeführt. In der Steiermark, Kärnten, Niederösterreich und Wien gab es insgesamt circa 60 Hausdurchsuchungen, gegen rund 70 Beschuldigte wird ermittelt.