Bildungsminister Heinz Faßmann schließt nicht aus, dass in zwei Wochen alle Schulen geschlossen werden müssen, sollte sich das Infektionsgeschehen in den nächsten 14 Tagen nicht entspannen. "Ja, wir wären gerüstet", so der Minister in einer Pressekonferenz. Man müsste natürlich die Vor- und Nachteile abwägen, insbesondere die Frage der Betreuung zu Hause durch berufstätige Eltern. "Es geht um einen Monat, hoffentlich nicht länger", versuchte Faßmann den Eltern die Sorge zu nehmen.

Dem Vernehmen nach hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz auf eine Totalschließung der Schulen gedrängt, scheiterte aber am Widerstand der Grünen, des Bildungsministers, der Landeshauptleute. Zwar sind sich alle Infektiologen einig, dass bei Kindern unter 14 das Übertragungsrisiko ein geringeres ist, die Sorge scheint eher zu sein, dass sich die Eltern bei Kindergartenkindern und Volksschülern auf der Fahrt von und in die Schule anstecken könnten.

Coronavirus - Schulische Maßnahmen
Coronavirus - Schulische Maßnahmen © (c) APA

Schularbeit nur in den ersten 14 Tagen

Einmal mehr lobte Faßmann in der Pressekonferenz das Engagement der Lehrer. "Wenn es keine verlorene Generation gibt, dann liegt es an den Lehrern. Sonst hatte der Minister nicht viel Neues zu verkünden. Bekanntlich legt das Bildungsministerium in einem internen Schreiben den Direktoren nahe, alle Schüler der Oberstufe am 3. November für eine Informationsveranstaltung mit dem Klassenvorstand in die Schule zu bitten. An diesem „Übergangstag“ sollten die Modalitäten des Distance-Learning besprochen werden.

Faßmann forderte beim Distance Learning "eine gewissen Flexibilität" ein, "damit es nicht zulasten der Schüler ausgeht". So könnten Lehrer, wenn sie erkennen, dass sie Schüler durch die Situation verlieren, Unterricht in Kleingruppen geben. Das gelte auch für die Schüler der Abschlussklassen, insbesondere der Maturaklassen, oder den fachdidaktischen Unterricht.

Das Ministerium kann sich vorstellen, dass einmal pro Woche ein Gruppenunterricht im Schulgebäude stattfindet, wobei die Gruppe maximal neun Schüler umfassen darf. Auch können Schularbeiten im November an der Schule geschrieben werden, allerdings sollten diese nur in den ersten 14 Tagen - mit dem bisher durchgemachten  Stoff - stattfinden. Ganz generell sollte in den nächsten Wochen neuer Stoff „mit Maß und Ziel“ vermittelt werden.

An Volksschulen und Unterstufen werden alle Exkursionen, Projekttage gestrichen. Externe Personen dürfen nicht mehr das Schulgebäude betreten, den Lehrern werden hochwertige FFP-2-Masken zur Verfügung gestellt.