Das Corona-Virus breitet sich immer schneller bis in die letzten Talschaften des Landes aus. Wegen der wachsenden Infektionszahlen musste die 19-köpfige Corona-Kommission in den Abendstunden die Notbremse ziehen. Politisch pikant: Nicht die Bundeshauptstadt Wien, sondern vier Städte und Regionen außerhalb des Großraums Wien werden als Hochrisiko-Regionen eingestuft.

Nach intensiven, teils kontroversen Gesprächen wurde in den Bezirken Hallein mit dem Hotspot Kuchl, das ab Samstag von der Außenwelt abgeriegelt, mit Ausgangsbeschränkungen versehen und unter Quarantäne gestellt wird, in den Städten Wels und Innsbruck wie auch Innsbruck-Land die Corona-Ampel auf Rot gestellt. Die Experten hatten neun Städte und Bezirke vorgeschlagen, darunter Innsbruck, St. Pölten, Wels, die Bezirke Hallein, St. Johann im Pongau, Rohrbach, Innsbruck-Umgebung, Imst und Schwaz. Zumindest sah dies der Vorschlag der Infektiologen, Epidemiologen und Virologen, der der Kleinen Zeitung vorlag, vor.

Zwei steirische, drei Kärntner Bezirke orange

Den steirischen wie auch den Kärntner Regionen bleibt dieses Schicksal – vorerst – erspart. Wegen der hohen Infektionszahlen werden in der Steiermark die Bezirke Bruck-Mürzzuschlag und Voitsberg (Liezen entging Orange nur knapp) und in Kärnten die Bezirke Völkermarkt, St. Veit an der Glan und Hermagor auf Orange gestellt. Hermagor und Völkermarkt waren es bereits.

Lockdown in Kuchl

Einsamer Spitzenreiter mit rund 405,8 Infizierten auf 100.000 Einwohner (Stand 15. Oktober, 14 Uhr) ist  - derzeit - der Bezirk Hallein, da vor allem die Stadt Kuchl, über die der Salzburger Landeshauptmann am Vormittag einen Lockdown verhängt hat, gefolgt von Wels (226,8), Innsbruck (184,7), St. Johann im Pongau (170), Schwaz (168,1), Rohrbach (166,3),  Imst (161,5), Innsbruck-Land (139,4), St. Pölten (134,4).

Oberstufen werden heimgeschickt

In Tirol hat nun Landeshauptmann Günter Platter in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz neue Maßnahmen für rote Bezirke verkündet. In Pflegeheimen und Krankenhäusern wird die Zahl der täglichen Besucher auf zwei beschränkt. Oberstufen, Unis und Fachhochschulen werden auf Distance Learning, Tiroler Unternehmen wie auch die Landesverwaltung werden auf Home Office umgestellt. Für die Gastronomiebetriebe wird eine Registrierungspflicht eingeführt. Die Sperrstunde bleibt bei 22 Uhr.

Wien hat sich verbessert

Verbessert hat sich allerdings die Lage in Wien. Dem Vernehmen nach soll sich die 7-Tages-Inzidenz im Vergleich zur Vorwoche zurückgegangen sein. Die Bundeshauptstadt bleibt deshalb orange.