Das Ergebnis des Coronatests von Infrastruktur- und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) ist negativ, teilte ihr Büro am Dienstagabend der APA mit. Das weitere Vorgehen werde nun im Laufe des morgigen Mittwochs in Absprache mit den Gesundheitsbehörden entschieden. Bis zu einer Entscheidung arbeite die Ministerin jedenfalls von zu Hause und nehme keine Termine wahr, erklärte ihr Sprecher.

Gewessler hatte sich am Dienstag in Selbstisolation begeben, weil sie Kontakt mit einer potenziell Corona-infizierten Person gehabt habe und damit eine potenzielle K(ontakt)1-Person sei. Im Umfeld der Regierung hatten seit Montag reihenweise Coronatests stattgefunden, weil ein enger Mitarbeiter des Kanzlers infiziert ist. Dabei ist auch ein positives Ergebnis bei einem Mitarbeiter von Magnus Brunner (ÖVP) herausgekommen, der Staatssekretär im von Gewessler geführten Infrastrukturressort ist.

Mininsterrat am Mittwoch virtuell

Kurz und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) sagten bis auf weiteres alle Termine ab. Der Ministerrat am Mittwoch findet virtuell statt.

Der infizierte enge Mitarbeiter von Kurz hat am vergangenen Freitag noch an einer Besprechung im Bundeskanzleramt teilgenommen. Deshalb mussten nun auch ein weiteres Kabinettsmitglied von Kurz und zwei Kabinettsmitglieder von Kogler in behördlich verfügte Isolation gehen. Kurz und Kogler selbst seien am Mittwoch das letzte Mal mit dem Mitarbeiter in Kontakt gewesen und daher nicht als K(ontakt)1-Person eingestuft worden, hieß es aus den Büros des Kanzler und des Vizekanzlers.

Auf den laufenden Wiener Wahlkampf hatte die Cause ebenfalls Einfluss, allerdings nur relativ kurz. Der Wiener ÖVP-Spitzenkandidat, Finanzminister Gernot Blümel hatte am Montag die TV-Duelle ausgelassen, nach den negativen Testergebnissen aber am Dienstag seine Termine wieder wahrgenommen.

Zwei Abgeordnete infiziert

Betroffen vom Coronavirus ist auch das Parlament. Derzeit sind zwei Abgeordnete infiziert - die NEOS-Mandatarin Karin Doppelbauer und ihr ÖVP-Kollege Johannes Schmuckenschlager. In den vergangenen Monaten waren bereits die türkisen Abgeordneten Johann Singer, Maria Großbauer und Martin Engelberg positiv getestet worden. Trotzdem sieht man im Parlament keine Notwendigkeit, die Corona-Maßnahmen für die Nationalrats-Sondersitzung am Mittwoch zu verschärfen. Man habe ohnehin bereits "umfassende Präventionsmaßnahmen", hieß es.