Es ist ohnehin die ungewöhnlichste Wahl seit 1945. Nur FPÖ und Team Strache planen Abschlusskundgebungen, die traditionellen Wahlpartys am Wahlabend wurden ersatzlos gestrichen, in der Wahlkampfzentrale im Rathaus haben nur wenige Leute Zugang. Und nun auch das.

Nach Dominik Nepp (FPÖ), Christoph Wiederkehr (NEOS) und Birgit Hebein (Grüne) haben nun zwei weitere Spitzenkandidaten für die am Sonntag geplante Wien-Wahl angekündigt, noch vor dem eigentlichen Wahltag am Sonntag ihre Stimme abzugeben. ÖVP-Chef und Finanzminiser Gernot Blümel sowie Heinz-Christian Strache vom Team Strache werden ebenfalls von der Briefwahl Gebrauch machen, wie sie am Dienstag ankündigten.

Damit bleibt von den Spitzenkandidaten jener Parteien, die bereits im Stadtparlament vertreten sind, nur noch SPÖ-Chef und Bürgermeister Michael Ludwig. Dieser hatte kürzlich angekündigt, traditionell am Sonntag in seinem Wahllokal zu wählen.

Blümel habe sich vom Magistratischen Bezirksamt in seinem Heimatbezirk Landstraße bereits eine Wahlkarte geholt, teilte die ÖVP per Aussendung mit. "Die Briefwahl ist eine gute Möglichkeit, rechtzeitig und sicher zu wählen. Damit die Stimme auch gültig ist: Bitte nicht vergessen, vor dem Absenden das Wahlkuvert auch zu unterschreiben", machte der türkise Landesparteiobmann Werbung für die Briefwahl.

Auch Strache wird diese Form der Stimmabgabe heuer nutzen. Seine Partei hat am Dienstag für Freitga zu einem Medientermin geladen, bei dem der frühere Vizekanzler und FPÖ-Chef, der bei der Wien-Wahl mit seiner neuen Partei um sein politisches Comeback kämpft, die Wahlkarte abgeben wird.