Große Abschlussevents sind normalerweise ein Fixpunkt eines jeden Wahlkampfs. Vor der Wien-Wahl in gut einer Woche am 11. Oktober halten die Parteien ihre finalen Veranstaltungen Corona-bedingt aber großteils in sehr kleinem Rahmen ab, oder weichen in Internet aus.

Es gibt aber zwei Ausnahmen. Sowohl die FPÖ als auch das Team HC Strache laden ungeachtet der Pandemie zu großen Open-Air-Festen. Strache veranstaltet am Viktor-Adler-Markt in Favoriten am kommenden Mittwoch ein "Fest der Freiheit", zwei Tage später hält am selben Ort die FPÖ ihre Schlusskundgebung ab. 

Das Team Strache will mittels Bodenmarkierungen auf die Einhaltung des Mindestabstands im Publikum achten. "Auf Wunsch" würden auch Masken verteilt, erklärt Generalsekretär Christian Höbart.

ÖVP setzt auf Online-Event mit Kurz

Die FPÖ und Team Strache haben sich schon bei ihren Auftakten
wenig vom Coronavirus stören lassen. Die übrigen Landtagsparteien
ließen deutlich mehr Vorsicht walten - und tun dies auch bei ihren
anstehenden finalen Veranstaltungen.

Die ÖVP setzt auf das Internet. Am Freitag vor der Wahl wird ab
11.00 Uhr ein Online-Event stattfinden, bei dem auch
Bundesparteiobmann und Kanzler Sebastian Kurz eine Rolle spielen
wird, kündigte Landesgeschäftsführerin Bernadette Arnoldner
gegenüber der APA an. Schon den offiziellen Startschuss hielt die
Volkspartei wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage via Livestream
ab.

Ebenfalls virtuell begehen die NEOS ihr Finale - und zwar einen
Tag vor der Wahl, am Samstagnachmittag, und damit als letzte. Anders als der Online-Auftakt, der in den Parteiräumlichkeiten der "NEOSphäre" stattgefunden hat, ist der Abschluss unter freiem Himmel geplant. Wo Bundesparteichefin Beate Meinl-Reisinger und
Spitzenkandidat Christoph Wiederkehr ein letztes Mal um Stimmen
werben wollen, wurde aber noch nicht verraten.

SPÖ verzichtet gänzlich

Auch die Grünen hoffen auf gutes Wetter, denn ihr Schlussappell
am Freitag ist ebenfalls als Open Air geplant. Waren beim
Startschuss noch Dutzende Parteifreunde im Park vor der Votivkirche
mit dabei, fährt der kleine Regierungspartner virusbedingt nun eine
strengere Einladungspolitik. Die Schlusskundgebung werde "in kleinerem Rahmen" über die Bühne gehen, wobei neben Medienvertretern zumindest einige Aktivistinnen und Aktivisten dabei sein sollen.

Neben Vizebürgermeisterin und Grünen-Chefin Birgit Hebein zählt man
zudem auf Unterstützung vom Bund. Welches grüne Mitglied der
Bundesregierung das Wort ergreifen wird, steht aber noch nicht fest.

Gänzlich aus der Wahlkampfdramaturgie ausscheren wird dieses Mal
die SPÖ. Die Bürgermeisterparteiverzichtet nämlich gänzlich auf ein offizielles Abschlussevent, sagte ein Parteisprecher der APA.

Nicht aufgrund der eventuell noch etwas unsicheren Resultatslage
am Sonntag, sondern Corona-bedingt, fallen heuer am Wahltag auch die
abendlichen bzw. nächtlichen Wahlpartys aus. Alle sechs
Landtagsfraktionen haben angekündigt, unter diesen
Umständen keine Feier abhalten zu wollen.