Die grünen attackieren ihren Koalitionspartner ÖVP im Streit um die Aufnahme von Migranten aus dem abgebrannten Flüchtlingslager Moria immer heftiger. Nachdem die Grüne Klubobfrau Sigrid Maurer gestern Abend Finanzminister und Wien-Spitzenkandidat Gernot Blümel vorgeworfen hatte, sein Programm sei von jenem der FPÖ nicht mehr zu unterscheiden, attackiert der grüne Nationalratsabgeordnete Michel Reimon nun Kanzler Sebastian Kurz direkt.

In einem Facebook-Post schreibt Reimon, Kurz' Karriere in den vergangenen Jahren nachzeichnend, "Man kann bei der Corona-Ampel blockieren, beim Plastik-Recycling, bei der Pflegereform und bei der Rettung von Kindern. Kann man machen. Jeder. Das erfordert kein Talent." Und weiter: "Vielleicht wird man so, wenn man mit 25 schon so eine Parteikarriere hinter sich, keinen einzigen Tag in der Privatwirtschaft gearbeitet und keine Ausbildung fertig hat und als Staatssekretär trotzdem 16.000 EUR im Monat verdient. Und dann wird man Minister und Kanzler und die Blockaden zahlen sich aus, in jeder Hinsicht." Reimon schließt: "Es muss nur einer mal was anderes tun als zu blockieren. Etwas leisten, wie die Konservativen gerne sagen. Es wird Zeit."

In der Pressekonferenz der Regierung zur Corona-Ampel und verschärften Maßnahmen wenige Stunden davor hatten Kurz und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) noch betont, "die unterschiedlichen Positionen der beiden Parteien sind bekannt, Gespräche laufen, die Zusammenarbeit funktioniert gut."