Mit 2.070.100 Personen hat fast ein Viertel der Bevölkerung im Land einen Migrationshintergrund. Das geht aus ersten Zahlen des Integrationsberichts hervor, der am Dienstag präsentiert wird. Heute leben um 36 Prozent mehr Zugewanderte in Österreich als 2010. Seit der Migrationswelle 2015 wurden 200.000 Asylanträge gestellt, 118.000 Menschen wurde Schutz gewährt. Laut Bericht hat Österreich damit EU-weit pro 100.000 Einwohner den meisten Flüchtlingen Schutz gewährt - vor Deutschland und Schweden.

Die Arbeitslosenquote von Ausländerinnen und Ausländern ist 2019 zwar leicht gesunken (auf 10,8 Prozent), dank Corona-Krise lag sie im Juni jedoch um 74,2 Prozent höher als im Jahr zuvor. Jene von Inländern stieg um 48,8 Prozent. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit nicht deutscher Umgangssprache stieg seit 2010 von 17,6 Prozent auf 26,4 Prozent. 

Abweichende Wertevorstellungen

Bei den Wertvorstellungen zeigt sich, dass 77 Prozent der Jugendlichen aus Afghanistan, 58 Prozent jener aus Syrien sowie 52 Prozent jener aus der Türkei der Meinung sind, dass der Mann für alle größeren Entscheidungen zuständig sein sollte. Zum Vergleich: Bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund liegt der Wert bei 16 Prozent.

Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) spricht hier von einem „steinigen Weg, der noch vor uns liegt“. "Integration ist ein Prozess, der Jahrzehnte andauert." Neben umfangreichen Angeboten durch den Staat brauche es auch die Bereitschaft der Zuwanderer, sich zu integrieren.