Das Gesundheitsministerium informiert heute wieder über die aktuelle Corona-Lage im Land und wichtigste Verhaltensregeln gegen die Verbreitung.

"Sie sehen, der Babyelefant lebt weiterhin und wir brauchen ihn." Mit diesen Worten begann Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) die Pressekonferenz. Zuvor hatte er einen Pappaufsteller des Elefanten vor sein Rednerpult gestellt. "Wir mussten lesen, dass ich den Elefant gekillt hätte - aber das würde gar keinen Sinn machen." Es brauche den Elefanten weiterhin, "auch wenn Zuwiderhandeln nicht mehr gestraft wird".

Zuvor informierte der Minister über die Zahlen in der Welt, insgesamt sei die Lage "eine Unerfreuliche". Überall steigen die Zahlen und auch in Österreich haben sich die Infektionszahlen wieder erhöht. Der Reproduktionsfaktor im Land sei weiterhin gut, aktuell liege der bei 1,07.

175 Neuinfektionen - "das ist sehr hoch"

175 Neueinfiktionen habe es in den letzten 24 Stunden gegeben, "das ist sehr hoch und mehr als gestern". Wien und Oberösterreich führen die Statistik hier weithin an. Aktuell werde "so viel getestet, wie nie", auch, um asymptomatische Infizierte zu finden. Derzeit machen diese 26 Prozent der Getesteten aus, so Anschober.

Aktuell sei auch zu beobachten, dass zunehmend auch jüngere Altersgruppen bei den Infiziertenzahlen vertreten sind. "Es sind eher die Jungen jetzt, die betroffen sind."

Dass nun die Strafen für Verstöße gegen die Abstandsregeln abgeschafft wurden, bedeute jedoch nicht, dass die Hygiene- und Verhaltensregeln nicht mehr eingehalten werden müssen. Diese Einhaltung sei weiterhin essenziell, ebenso wie das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes. Angesprochen auf die Tests im Tourismusbereich unterstrich Anschober, dass die Betriebe diese "unbedingt" in Anspruch nehmen sollen. Positive Fälle bedeuten nicht gleich die Schließung des Betriebes und negative Tests könne man als Aushängeschild verwenden.

"Schlamperte" Maskenträger

Die Pressekonferenz wurde kurzzeitig von einem Alarm im Ministerium unterbrochen. Danach war Hygienikerin Miranda Suchome am Wort, die weiterhin Maßnahmen wie Hände Waschen und Abstand halten betonte. Sie sei anfänglich kein Fan der Maske gewesen, weil diese falsche Sicherheit gebe. "Aber ich wurde eines Besseren belehrt", sie habe sich bewährt.

Es sei "fast peinlich", dass es eine Pandemie gebraucht hat, um den Menschen beizubringen, wie man richtig Hände wäscht, sagt Suchome.

Florian Thalhammer, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Infektiologie, unterstrich erneut die Funktionalität von Masken, die Tröpfcheninfektion erfolgreich eindämmen und eine "billige" und effiziente Maßnahmen seien. Eine dicht gewebte Baumwollmaske sei dabei genauso effizient wie eine getragene OP-Maske. Aber: "Auch die beste Maske hilft nichts, wenn sie schlampert getragen wird."