Erste Umfragen bestätigen die These, dass sich die Wähler in Krisen um die Regierung scharen. So kommt die ÖVP in einer Umfrage des Market-Instituts für den "Standard" auf einen - bei Wahlen seit den 80er-Jahren nicht mehr erreichten - Wert von 43 Prozent und die Grünen auf noch nie erreichte 19 Prozent. Beide liegen damit deutlich über ihrem Wahlergebnis 2019, die Opposition steht aktuell schwächer da.

Die Zustimmung zur türkis-grünen Regierung ist jetzt, in Zeiten der Corona-Pandemie, um mehr als zehn Prozentpunkte größer als bei der Nationalratswahl 2019. Da holte die ÖVP 37,5 Prozent und 13,9 Prozent die Grünen. Die Regierung bekam - in der Umfrage von dieser Woche - von jedem zweiten Befragten ein "Sehr gut" und von jedem Dritten ein "Gut". Nur vier Prozent der 1.000 Befragten gaben ihr einen Fünfer. Besonders gut schneiden Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ab.

Hohe Medienpräsenz

Sie sind am häufigsten in den Medien zu sehen. Market-Chef Werner Beutelmeyer führt die guten Werte der Regierungsparteien - in der Freitags-Ausgabe des "Standard" - auch auf deren aktuell extrem hohe Medienpräsenz zurück. Dies geht zulasten der Opposition. Vergleichsweise wenig leidet darunter die SPÖ, die bei der Market-Sonntagsfrage auf 19 Prozent (statt 21,2) kam, auch die Neos halten sich mit 7 (statt 8,1) Prozent recht gut. Stark verloren hat jedoch die FPÖ - die nach dem ohnehin starken Einbruch bei der Wahl auf 16,2 Prozent in der Umfrage nur mehr mit 11 Prozent ausgewiesen wird.

Beutelmeyer weist allerdings darauf hin, dass dies nur eine Momentaufnahme ist: "Momentan bekommt die Regierung viel Aufmerksamkeit, und die Österreicherinnen und Österreicher vertrauen auch in hohem Maß darauf, dass die Politik die richtigen Maßnahmen setzt. Das kann in einigen Wochen und nach einem Wahlkampf, der ja erst in ein paar Jahren zu erwarten ist, ganz anders aussehen."