Die Regierung zieht vorerst keine Lockerung der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in Betracht - in einer Zwischenbilanz heute um elf Uhr soll eher noch eine weitere Maßnahme verkündet werden: Wie die Kleine Zeitung aus Regierungskreisen erfahren hat, sollen Supermärkte - die ja weiterhin offen bleiben dürfen - ab Mitte dieser Woche nur noch mit einer Schutzmaskebetreten werden dürfen.

Die genauen Details sind noch offen - der Plan sieht aber vor, dass die Geschäfte beim Eingang Masken anbieten werden (entweder kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr), die dann auch mit nach Hause genommen werden können. So sollen täglich rund drei Millionen Kunden davor bewahrt werden, andere anzustecken, auch wenn sie selbst noch keine Symptome zeigen.

Mit heute, Montag, hat die Zahl der Corona-Toten in Österreich 100 überschritten. Laut einem am heutigen Vormittag veröffentlichtem Expertenpapier sind noch deutlich strengere Maßnahmen notwendig:

  • Rigorose Umsetzung der bisherigen Maßnahmen: zum Beispiel Kontrolle der Anzahl der Kunden im Supermarkt durch Sicherheitspersonal, rigoroses Abmahnen bei Zuwiderhandlung.
  • Spezieller Fokus auf das medizinische Personal, insbesondere durch regelmäßiges Testen.
  • Maßnahmen zur Eindämmung von Ansteckungen durch asymptomatisch infizierte Personen wie etwa das Personal von Supermärkten. Verstärktes Testen, auch durch bisher nicht validierte Tests aus Forschungslaboren.
  • Stärkerer Einsatz von Gesichtsmasken (sofern die Versorgung sichergestellt ist).
  • Tracking der Kontakte von Infizierten in den Tagen vor dem Test unter Mithilfe von Handydaten.
  • Risikogruppen und insbesondere Erkrankte mit leichten Symptomen sollten besser isoliert werden. Ideal wäre es, einen Versorgungsdienst von Lebensmitteln für die Risikogruppe zu organisieren.
  • Einrichtung von speziellen "fever hospitals", das heißt Einrichtungen die speziell für Covid19-Infizierte reserviert sind.