SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner mahnt in der Coronakrise eine "zentrale Übersicht, Planung und Steuerung von Ressourcen" ein. Um die Kontrolle zu bekommen, müssten Ressourcen wie medizinisches Personal, Spitalsbetten, Tests und Beatmungsgeräte aus den Bundesländern zentral erfasst und mit den Corona-Infektionsdaten aus dem elektronischen Meldesystem des Gesundheitsministeriums verknüpft werden.

"Wir brauchen Ressourcen-Tracking", fordert die SPÖ-Vorsitzende, die jahrelang Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit war, gegenüber der APA. "Es geht darum, dass das Gesundheitssystem den Peak an Erkrankungen gut übersteht. Dazu müssen wir drohende Engpässe erkennen, bevor sie eintreten." Nur mit einer dynamischen und vorausschauenden Ressourcen-Kontrolle werde es gelingen, die Erkrankungen am Höhepunkt der Krise bestmöglich behandeln zu können, sagt Rendi-Wagner und führt das am Beispiel der wichtigen Beatmungsgeräte aus: "Wir haben derzeit 3.000 Beatmungsgeräte, davon stehen laut meinen Informationen aktuell rund 1.000 zur Behandlung von Corona-Patienten zur Verfügung."

Derzeit sei laut Experten davon auszugehen, dass etwa drei bis fünf Prozent der Corona-Erkrankten eine intensiv-medizinische Betreuung mit Beatmung benötigen, skizziert Rendi-Wagner. "Das bedeutet, dass mit dem Stand jetzt zur Verfügung stehenden Ressourcen, die Kapazitätsgrenze bei ca. 30.000 bis 35.000 Corona-Erkrankten erreicht sein wird. Wenn es bei der derzeitigen Verdoppelungsrate bleibt, wäre diese Kapazitätsgrenze in etwa 10 Tagen erreicht. Daher ist eine Aufstockung von Beatmungsgeräten, wie ich sie bereits vor einigen Wochen gefordert habe, dringend notwendig. Der Einsatz von Ressourcen ist spätestens jetzt zu planen, zu steuern und zu kontrollieren", so die SPÖ-Vorsitzende.