Zivildienstministerin Elisabeth Köstinger und Rotkreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig gaben heute Details zum außerordentlichen Zivildienst bekannt. 1400 junge Männer hätten bereits fixe Zusagen erhalten und würden zugewiesen. Man hoffe auf viele weitere Meldungen, es seien alle Zivildiener der vergangenen fünf Jahre angeschrieben worden. Sinn mache der Einsatz nur, wenn die jungen Menschen sich zwei oder drei Monate einbringen könnten, so Opriesnig.

Abgewickelt wird die Meldung von der Zivildienstserviceagentur. Die Einteilung im Bundesland erfolgt jetzt aber durch das Rote Kreuz. Damit, so Köstinger und Opriesnig, werde eine möglichst unbürokratische und doch treffsichere Abwicklung sichergestellt.

Und das sind die Eckpunkte:

  • Aktive Zivildiener werden um drei Monate verlängert und gegebenenfalls versetzt, ehemalige Zivildiener sollen sich bei der Zivildienstserviceagentur melden, die die Bescheide versendet.
  • Die Zivildienstserviceagentur meldet die Daten den Landesstellen des Roten Kreuzes, die die außerordentlichen Zivildiener weitervermitteln.
  • Benötigt werden Zivildiener im Gesundheits- und Pflegewesen, in der Behindertenhilfe aber auch in den Bereichen Transport und Logistik.
  • Beantragt können außerordentliche Zivildiener nur von anerkannten Organisationen werden. Private Pflegeeinrichtungen, die einen Bedarf haben, könnten um eine vorübergehende Anerkennung für die Zeit der Krise ansuchen.
  • Außerordentlicher Zivildienst kann nur im Ausmaß von 40 Stunden geleistet werden. Alle anderen, die helfen möchten, mögen sich an entsprechende Vermittlungsplattform wie Team Österreich oder Freiwilligenweb bzw. an entsprechende Vereine wenden.
  • In den kommenden Monaten werden Tausende der insgesamt rund 33.000 Pflegekräfte aus den Nachbarländern fehlen, weil sie nicht einreisen dürfen oder selbst erkrankt sind (ab jetzt müssen sie entsprechende ärztliche Atteste vorlegen). Personen, die Hilfe brauchen, müssen sich an einen der großen Träger wenden (zum Beispiel Volkshilfe, Hilfswerke, Caritas, etc.). Diese können dann Hilfskräfte vermitteln bzw. selbst Zivildiener dafür beantragen.

Ministern Köstinger: "Wir werden keinen zurücklassen. Wer Unterstützung braucht, soll sich melden!" Das Rote Kreuz bietet übrigens auch Online einen Pflegekurs für Angehörige an, die sich jetzt stärker als bisher gefordert sehen.