Ministerin Elisabeth Köstinger, zuständig für den Zivildienst, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Außenminister Alexander Schallenberg traten um 17 Uhr vor die Presse.

Zivildienstministerin Elisabeth Köstinger sagte, oberstes Ziel sei es die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.  Es gelte Risikogruppen zu schützen und Menschen zu helfen, die Unterstützung brauchen Rettungswesen Krankenanstalten, Sozial- und Behinderteneinrichtungen seien enormen Belastungen ausgesetzt. Mit Blick auf Italien gelte es, rechtzeitig Maßnahmen zu treffen. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Pflegebedürftige oder ältere Menschen vernachlässigt werden, weil die Versorgung fehlt.“

Riesiger Bedarf an Zivildienern

Mehr als 2.500 Meldungen junger Männer zum außerordentlichen Zivildienst habe man bereits erhalten. Die Mails würden nun bearbeitet, die Betroffenen möglichst bald informiert. Man sei noch dabei, gemeinsam mit den verschiedenen Einrichtungen den konkreten Bedarf zu erheben.

Heute sei auch ein Brief an ehemalige Zivildiener versandt worden an jene, die im Gesundheitsbereich gearbeitet haben. Die Verlängerung der letzten Antrittstermine erfolge ebenfalls, sowie zum Teil eine Versetzung in prioritäre Einrichtungen.

Köstinger machte klar, dass insbesondere die 24-Stunden-Pflege große Sorge bereite, da viele Pflegekräfte nicht aus ihren Herkunftsländern zurückkehren werden. "Dort werden wir mit Zivildienern entlasten, damit die Menschen nicht von einem Tag auf den anderen die Unterstützung verlieren."

800 Soldaten in Supermärkten

Mit mehr als 800 Soldaten werden derzeit die Supermarktketten in den Lagern unterstützt. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner bedankte sich bei ihnen für ihren Einsatz und betonte, die Versorgungssicherheit in Österreich sei gegeben.

Soldaten sind auch im Einsatz bei der Ages-Hotline sowie im Koordinierungsstab des Innenministeriums. Man unterstützt in Tirol beim Abreisemanagement & Co. Am Brenner werde, ausgestattet mit Schutzanzügen, Kontrollen durchgeführt. In den Landeswarnzentralen werde unterstützt, ebenso wie in Kärnten bei der Einreisekontrolle. Auch bei den Rückholaktionen werde unterstützt.

Gefordert sei in weiterer Folge auch die Miliz. "Ich bitte aber Abstand zu nehmen von Panikmache und fake news Die Einberufung erfolgt auf bekanntem Weg, per Post oder Rundfunk. Wir gehen davon aus, dass mit Mai 3000 Milizsoldaten in den Dienst gestellt werden", so Köstinger. Auskünfte zu Verlängerung von Grundwehrdienst und Einberufung der Miliz gebe es telefonisch über die Hotline 050201.

47.000 noch im Ausland

Österreicher stehe nicht nur im Inland vor außergewöhnlichen Herausforderungen, sondern auch im Ausland, berichtete Außenminister Alexander Schallenberg. "Gestern haben wir noch von 30.000 Österreicher im Ausland gesprochen, heute liegt die Zahl bei 47.000." Diese seien über den ganzen Globus verstreut, in mehr als 100 Ländern. Die Rückkehrer aus Risikogebieten müssten 14 Tage in Quarantäne, allen anderen werde freiwillige Quarantäne empfohlen.

Über Hubs werde man bestimmte Gebiete anfliegen, es gebe auch Kooperationen der Fluglinien untereinander. "Gemeinsam mit der AUA werden wir einen konkreten Flugplan erstellen, wo wir weitere Destinationen je nach Anzahl der gestrandeten Österreicher und Schwierigkeit bei der Rückkehr auflisten. Über Social Media, Botschaften, Konsulate werden wir die Flüge bekannt geben." Die Liste werde täglich ergänzt werden, man bitte aber auch darum, dass private Rückreisemöglichkeiten genützt werden.