Grundsätzlich positiv hat die Elternvertretung die am Mittwoch verkündeten Regelungen zu den Schließungen der Pflichtschulen wegen des Coronavirus aufgenommen. Die Vorsitzende Evelyn Kometter begrüßt die Betreuungsangebote für Kinder unter 14, deren Eltern nicht daheimbleiben können. Für jene, die ihre Kinder selbst betreuen, brauche es aber eine einheitliche Regelung zur Entgeltfortzahlung.

Die Regelung der Regierung sieht vor, dass die AHS-Oberstufen und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) ab Montag geschlossen sind und den Unterricht auf E-Learning umstellen. An Kindergärten und Schulen für die Unter-14-Jährigen wird der Betrieb zwar mit Mittwoch grundsätzlich eingestellt. Es soll aber eine Betreuungsmöglichkeit geben, wenn für die Eltern keine andere Alternative möglich ist.

Für Kometter ist es "nicht so schlecht", dass die Eltern individuell entscheiden können sollen, ob sie eine Betreuung für ihre Kinder brauchen oder nicht. Immerhin gebe es sicher Fälle, in denen etwa ältere Geschwister die Aufsicht übernehmen könnten. "Das hat es ja früher auch gegeben", so Kometter zur APA.

Betriebe müssen entgegenkommen

Wenn Eltern oder Alleinerziehende allerdings diese Möglichkeit nicht hätten, müssten die Betriebe ihnen entgegenkommen. Immerhin seien ohne Kindergärten und Schulen bis zum Start der Osterferien drei zusätzliche Wochen an Kinderbetreuung zu organisieren. Kometter fordert deshalb einen Sonderurlaub, "das ist auch eine Sondersituation".

Dieser müsse bezahlt sein und zusätzlich zur Pflegefreistellung (eine Woche, bei Unter-12-Jährigen im neuerlichen Krankheitsfall zwei Wochen) gewährt werden, fordert Kometter. Eine österreichweit einheitliche Lösung würde auch die Gefahr verringern, dass Betriebe Druck machen Kinder in die weiterhin geöffneten Kindergärten oder Schulen zu schicken, obwohl dieses Angebot eigentlich nur für Eltern ohne Alternativen gedacht ist.

Das Ziel der Bundesregierung, dass ab Mittwoch nur noch ein Viertel der 690.000 Schüler an Volks-, Neuen Mittelschulen und AHS-Unterstufen sowie der mehr als 300.000 Unter-Sechsjährigen in Schulen und Kindergärten betreut werden, hält Kometter für unrealistisch. "Drei Viertel werden sicher nicht zuhause bleiben können, es gibt allein 35 Prozent Alleinerziehende." Die Hälfte sei realistisch.