"Unsere Aufgabe ist es nun, die Interessen der Republik zu wahren", sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Mittwoch in der ZiB2 zur Cause Airbus. Sie wolle in der juristischen Auseinandersetzung in Sachen Eurofighter Wiedergutmachung für die Republik Österreich erreichen. Dass die damalige Anschaffung ein Fehler gewesen sei, wollte Tanner nicht sagen. In der Frage, wie es mit den Eurofightern weiter gehen soll bzw. zum Ersatz der veralteten Saab 105 legte sich die Ministerin neuerlich nicht fest.

Justizministerin Alma Zadic (Grüne) hatte am Abend zuvor in der ZiB2 gesagt, dass es drei Jahre nach der Betrugsanzeige gegen den Eurofighter-Hersteller Airbus nun endlich zur Anklage kommen wird. "Wir haben uns im Jahr 2017 als Verteidigungsministerium ja angeschlossen als Privatbeteiligter in diesem Verfahren und es sind in mehreren Ländern auch schon Zahlungen erfolgt", sagte Tanner im ORF-Radio und fügte an: "Das erwarten wir uns nun mit Nachdruck."

Auf die Frage, ob man mit einer Firma zusammenarbeite könne, der man Betrug vorwirft, betonte die Ministerin auch zuvor schon gegenüber Ö1, zunächst müsse ja die Justiz beurteilen, ob es sich um Betrug handele. Österreich halte sich bis dahin an die gesetzlichen Vorgaben - auch vonseiten der Europäischen Union - die für die Beschaffung von Rüstungsgütern gelten. Der grüne Koalitionspartner will immerhin Eurofighter bei der Luftraumüberwachung verzichten. Tanner betonte hingegen, dass man auf jeden Fall laut Verfassung eine aktive und passive Luftraumüberwachung sicherstellen müsse. "Auf welche Art dies passieren wird, werden wir im ersten Halbjahr entscheiden", sagte Tanner. Sie habe sich persönlich in Davos beim Schutz des Weltwirtschaftsforums in der Einsatzzentrale überzeugen können, wie einsatzfähig das Bundesheer in der Luft sei. Die Experten des Bundesheeres würden nun in den kommenden Monaten  herausfinden, auf welche kosteneffiziente und adäquate Art dies geschehen könne. Konkreter wollte sich die Verteidigungsministerin zunächst äußern. Auch über den Budgetbedarf für ihr Ressort wollte sie sich nicht konkret zu diesem Zeitpunkt äußern.