Die Ehre, die parlamentarische Anfrage des SPÖ-Abgeordneten Maximilian Köllner in Sachen Strache zu beantworten, fiel Straches Nachfolger Werner Kogler (Grüne) zu. Dieser beantwortete in dürren Worten die Frage nach dem Verbleib des Geldes: "Nach den vorliegenden Informationen erging kein Projektauftrag zur Errichtung eines baulichen Objektes für ein Sportmuseum, somit wurden auch keine Budgetmittel dafür aufgewendet."

Die Errichtung eines solchen Museums finde sich im übrigen auch nicht im aktuellen Regierungsprogramm und werde "von mir jedenfalls" im Moment nicht weiter verfolgt, so Kogler.

Die Budgetmittel sollten lieber "so weit wie möglich zur Förderung sportlicher Aktivitäten auf allen Ebenen genützt werden".

15 Millionen Extra-Geld

Strache bekam als "politisch vereinbarte Erhöhung" 2018 und 2019 je 7,5 Millionen Euro zusätzlich zum regulären Budget. Im Budgetbericht war von einem "Mehrbedarf" durch "erforderliche Infrastrukturmaßnahmen im Zuge der Neugründung des Ministeriums für öffentlichen Dienst und Sport" die Rede. "Das Ministerium habe in dieser Form zuvor nicht existiert und müsse daher neu aufgestellt werden, hatte es damals geheißen. Dadurch entstünden zusätzliche Kosten für EDV, die Anmietung von Räumlichkeiten bis hin zu Personal. "In den 15 Millionen inkludiert sind Projekte wie das im Regierungsprogramm vorgesehene Sportmuseum."

Das Sportmuseum kam also nie zustande, die Mittel seien in die Personal- und Sachausgaben für Straches Büro geflossen, in Zusammenhang mit der EU-Präsidentschaft und der Öffentlichkeitsarbeit, sowie für Projekte im Sportbereich, wie z.B. „Kinder gesund bewegen“ und „Entwicklung der Sportgerätetechnologien im österreichischen Wintersport“ verwendet worden, so Kogler in der Anfragebeantwortung.

Büroumbau

Die Kosten für den Umbau des Büros gibt das Ressort mit 287.284,59 Euro für die Umsetzung des Sicherheitskonzeptes an (Schleusen, etc., wie sie nach und nach in allen Büros eingebaut werden), sowie 96.570,02 Euro für die Sanierung der Sanitäranlagen und 123.271,06 Euro für Möbel und Einrichtung.

Die nicht in Anspruch genommenen Mittel 2018 wurden einer Rücklage zugeführt.

Spesendetails

Aufschluss gibt die Anfragebeantwortung aber auch über allerlei Spesenabrechnungen des ehemaligen Vizekanzlers und Sportministers.

Für die Anmietung einer Loge auf dem Opernball hat Strache 23.600 Euro ausgegeben, seine Gäste, Regierungsvertreter Ungarns und Serbiens, um 2.848 Euro bewirtet. Rund 10.000 Euro fielen bis zu seinem Ausscheiden an Taxikosten an, mehr als 8.400 Euro für Arbeitsessen.

Externe Beratung gönnte sich der ehemalige Sportminister um rund 14.000 Euro, für Veranstaltungen wie Pressekonferenzen fielen Kosten in Höhe von rund 50.000 Euro an.