Mit dem Vorwurf der sexuellen Belästigung sieht sich der Leiter des Bundesamts für Korruptionsbekämpfung (BAK) konfrontiert. "oe.24.at" berichtete vor rund drei Wochen von anonymen Vorwürfen, der Beamte wäre "oben ohne, nur mit einem Handtuch bekleidet" im Büro gewesen. Laut "Presse" hat der Beamte seine Funktionen nun am vergangenen Mittwoch zurückgelegt, er spricht von einer Intrige.

Er wolle sich zurückziehen, "bis alle Vorwürfe geklärt sind, um das Amt nicht zu beschädigen", hieß es in dem Artikel. Ein "Zusammenwirken von enttäuschten Mitarbeitern" nannte der hochrangige Beamte im Ö1-"Mittagsjournal" am Donnerstag als Hintergrund der Beschuldigungen. Ein Sprecher des Innenministeriums (BMI) bestätigte der APA, dass Erhebungen eingeleitet worden sind. Laut dem BMI-Sprecher wurde dem Beamten als weitere vorläufige Maßnahme einer andere Dienststelle zugewiesen, dies geschah auf seinen eignen Wunsch. Unabhängig davon, wie die Vorwürfe offenbar wurden, werde nach Abschluss der laufenden Erhebungen das weitere Vorgehen entschieden.

Wie die "Kronen Zeitung" am Donnerstag berichtete, werfen Mitarbeiterinnen dem hochrangigen Beamten halbnackte "Auftritte" im Bademantel vor. Als Erklärung dafür gab der BAK-Leiter im Mittagsjournal an, dass er täglich zur Arbeit joggen würde und sich dann dort duschen würde. Die "Presse" schrieb zudem noch, dass es zu Erniedrigungen von Mitarbeitern gekommen wäre. Alle genannten Anschuldigungen werden von BMI nicht im Detail kommuniziert. Der "Kurier" berichtete wiederum, dass es elf Zeugen gebe, die den Beamten belasten würden, die anonymen Vorwürfe sollen demnach seit Dezember vorliegen.

Vorwürfe seit Wochen bekannt

Die Vorwürfe sind dem Innenministerium seit einigen Wochen bekannt, ein anonymes Papier ist dazu eingegangen. Seitdem laufen Befragungen von Mitarbeitern, dienstrechtlicher Natur. Ob disziplinarrechtliche Maßnahmen überhaupt ergriffen werden, ist noch unklar. Man wolle zuerst überprüfen, ob sich die Anschuldigungen erhärten, man nehme aber alle Vorwürfe ernst, heißt es auf "Presse"-Anfrage aus dem Innenministerium.