Andy Warhol, der Seismograf der Postmoderne, hatte in den Sechzigern prophezeit, jeder noch so unbekannte Erdenbürger würde im Zeitalter der medial erhitzten Öffentlichkeit 15 Minuten ins globale Rampenlicht gestoßen werden („15 minutes of fame“), ehe die Karawane der Hyperventilierten weiterzieht, der Ruhm sich verflüchtigt und der vermeintliche Star im Orkus der Bedeutungslosigkeit versinkt. Ungefähr 30 Minuten lang waren gestern in einem Ringstraßenhotel die Kameras auf die Herrn Baron, Kops und Handler gerichtet, die dem Wiener Gemeinderat angehören, die aber in der Bundeshauptstadt keiner kennt. Drei Nobodies in einem Wiener Nobelhotel – mediale Eintagsfliege oder steckt mehr dahinter?