Die Diskussion im Vorstand hinter den Mauern der FPÖ-Zentrale in Wien dürfte heftig ausgefallen sein. Kurz und knapp verkündete FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp nach mehr als eineinhalb Stunden Sitzung, dass Philippa Strache, die Frau von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache, kein Mandat erhält und damit nicht in den Nationalrat einzieht. Begründet wird das mit "Vorwürfen", die aktuell im Raum stehen und erst geprüft werden müssen. Die Vergabe der Mandate sei aber bereits fixiert.

Mit diesem Schritt bricht die Wiener Partei - und auch der Rest der Freiheitlichen - endgültig mit ihrem ehemals als strahlenden Helden gefeierten Chef. Denn das Nein zu Philippa Strache, deren dritter Listenplatz nicht für den Sprung ins Parlament reicht, ist ein klarer Schlußstrich, den die Partei unter die Causa ziehen will.

Für die Straches dürfte das nun auch finanzielle Probleme zur Folge haben. Damit wären beide Ehepartner arbeitslos.

Angst vor Straches "Giftschränkchen"

Der vor genau einer Woche von Parteichef Norbert Hofer verkündete Neustart für die Partei wäre mit einer Abgeordneten namens Strache in den blauen Reihen wenig glaubhaft gewesen. Für die Partei könnte das eine Chance sein, die Dinge wirklich neu zu denken.

Aber der deutliche Schritt könnte auch unangenehme Folgen haben. Denn Ex-Chef Strache weiß mehr über so manchen Spitzenfunktionär, als es ihm oder ihr lieb ist. Öffnet er aus Rache über die Abfuhr für seine Frau sein "Giftschränkchen", könnte es rund gehen. Und zwar schnell.