Mit fünf Forderungen gehen die sozialististischen Jugendorgansiationen jetzt an die eigene Partei. Diese Forderungen sollen, so wünscht es sich SJ-Vorsitzende Julia Herr, beim SPÖ-Präsidum am kommenden Freitag diskutiert werden. Wichtigste Forderung ist ein Reformparteitag Anfang 2020, der dann die weiteren Reformschritte einleiten soll.

Die Forderungen der roten Jugend:

🔺Inhaltliche Neuaufstellung: Die SPÖ müsse die Alternative zu einem kapitalistischen System sein, in dem nur wenige profitieren, aber für uns alle nicht viel übrig bleibt

🔺Der Gang in die Opposition: Glaubwürdigkeit müsse mehr zählen als Regierungsposten

🔺Umsetzung der Organisationsreform, die 2018 ja bereits von einer  Mehrheit der Parteimitglieder abgesegnet, von der Parteiführung dann aber verschoben wurde. Einer der Punkt ist eine verpflichtende Mitgliederabstimmung vor Koalitionsabkommen

🔺Kampagnenfähigkeit und Strukturaufbau muss an erster Stelle stehen. Wir müssen unser Geld in Kampagnen und nicht in teure Löhne für BeraterInnen oder Agenturen stecken!

🔺Ein Reformparteitag Anfang 2020, bei dem die Neoordnung diskutiert und gestartet wird

Sechs mit einer Stimme

Mit an Bord sind sechs Jugendorganisationen: die Sozialistische Jugend, der Verband sozialistischer Student_innen, die Aktion kritischer Schüler_innen, die Junge Generation in der SPÖ, die Roten Falken und die Jugendorganisation der sozialdemokratischen GewerkschafterInnen.

SJ-Chefin Julia Herr, die sich zuletzt manche als Zweite Bundesgeschäftsführerin wünschten, betonte im Gespräch mit der Kleinen Zeitung es geht nicht um Funktionen und schon gar nicht um sie. Sie und die anderen Jugendfunktionäre erwarteten sich schon für kommenden Freitag, dass das Präsidium einzelne Reformschritte aufgreife und umsetze, insbesondere den Wunsch nach Abhaltung eines Reformparteitages.

Für Herr geht es darum, jetzt "endlich Dinge umzusetzen, über die wir in den Gremien schon jahreang diskutieren".

Persönlch will sie sich im Nationalrat vor allem für Klimafragen einsetzen, die der Jugend ein großes Anliegen seien. "Viele sagen, damit nützen wir nur den Grünen, aber das halte ich für falsch: Auch in der Asylfrage haben manche jahrelang gesagt, dazu dürfen wir uns nicht äußern, und dann ist es erst recht schwierig geworden!"

Die SPÖ müsse das Thema dringend mit eigenen Themen weiterbearbeiten, "denn der wissenschaftliche Stand der Debatte wird uns weiter verfolgen, ob wir das wollen oder nicht."