Der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi (Grüne) verweigert, sich festzulegen, ob er in der Vertrauensabstimmung gegen seine Amtsvorgängerin, nunmehrige Vizebürgermeisterin und Koalitionspartnerin Christine Oppitz-Plörer für oder gegen sie stimmen wird. Im Ö1-Morgenjournal antwortet Willi ausweichend auf die Frage, ob er für oder gegen ihre Abberufung stimmen wird: "Die Frage ist, wo die politische Verantwortung liegt und das wird diese Woche entschieden".

Die Oppositionsparteien FPÖ und "Gerechtes Innsbruck" hatten den Antrag für die Gemeinderatssitzung am Donnerstag eingebracht.

Grund für den Antrag ist die Causa rund um den Bau der neuen Patscherkofelbahn, die zu erheblichen Mehrkosten geführt hatte. Ursprünglich wurde mit Kosten von 41 Millionen Euro gerechnet, mittlerweile soll die Bahn 66 Millionen Euro kosten. Der Bau wurde beschlossen, als Oppitz-Plörer noch Innsbrucker Bürgermeisterin war.

Bereits Mitte Juli hatte "Gerechtes Innsbruck" bei der Sondersitzung zur Patscherkofelbahn einen Dringlichkeitsantrag zur Abberufung Oppitz-Plörers eingebracht. Dieser erhielt damals allerdings keine Mehrheit. Sollten Teile der Stadtregierungskoalition - bestehend aus Grüne, ÖVP, SPÖ und Für Innsbruck (FI) - dem Antrag nun aber zustimmen, könnte dies die Koalition sprengen.

Ironischerweise sagte Willi vorher: "Grüne sind ein verlässlicher Koalitionspartner, wenn wir einmal eine Koalition eingehen", als es um die Möglichkeit einer türkis-grünen Vereinbarung auf Bundesebene ging.