Zum ersten Mal seit Jahren ist 2018 der Frauenanteil in den Aufsichtsräten von Unternehmen des Bundes wieder gesunken. Waren Ende 2017 noch 135 der 289 vom Bund besetzten Aufsichtsratsmandate mit Frauen beschickt, waren es Ende 2018 nur noch 126 – das entspricht einem Rückgang von 46,7 auf 43,6 Prozent.

Wie aus dem jährlichen Fortschrittsbericht hervorgeht, den der Ministerrat am Mittwoch zur Kenntnis genommen hat, scheitert die Republik darüber hinaus in 20 der 54 Unternehmen, an denen sie 50 Prozent oder mehr hält, an der von ihr selbst 2011 verordneten Frauenquote von 35 Prozent. In den Aufsichtsräten von fünf Bundes-Unternehmen ist noch nicht einmal jeder vierte Aufsichtsratssitz mit einer Frau beschickt.

Bemerkenswert: Größere und börsennotierte Privatbetriebe zwingt der Bund, seit 2018 zu einer 30-Prozent-Geschlechterquote in Aufsichtsräten – findet sich keine Frau, bleiben Sitze unbesetzt.
Das Sinken des Frauenanteils in den vom Bund kontrollierten Gesellschaften geht auf die Personalentscheidungen unter der türkis-blauen Bundesregierung zurück: von 79 Aufsichtsratssitzen, die der Bund im vergangenen Jahr in 27 Unternehmen entsandt hat, waren 47 Männer und 32 Frauen.

2017, im letzten Jahr der rot-schwarzen Regierung, war der Frauenanteil von 119 auf 135 gestiegen.