Die Schredder-Affäre weitet sich aus. Nicht eine, sondern gleich fünf Drucker-Festplatten aus dem Kanzleramt wurden vernichtet, berichten die "Kleine Zeitung" und der "Falter". Die zeigt ein Video mit dem ÖVP-Mitarbeiter bei der Schredder-Aktion, das die Zeitung zuletzt veröffentlicht hat.

Dazu sagt Partei-Generalsekretär Karl Nehammer in der ZiB2, dass es üblich sei, dass bestimmte Daten bei einem Wechsel üblich sei. Er bestätigt, dass es ein Fehler war, unter falschem Namen diesen Auftrag auszuführen und auch, den Betrag nicht zu bezahlen.

Als Grund für die übereilte Aktion sei die Hektik nach dem Misstrauensvotum gewesen. "Wir sind gebrannte Kinder", sagte Nehammer und verwies auf die Probleme mit dem Politikberater Tal Silberstein im vorangegangenen Wahlkampf. Der Nachfrage von ZiB2-Moderator Armin Wolf, dieses ausgesprochene Misstrauen gegenüber den Mitarbeitern des Kanzleramt sei ein ungeheurer Vorwurf, wich Nehammer aus und verwies noch einmal auf die schlechten Erfahrungen der ORF. "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", sagte er zur IT-Abteilung des Kanzleramts. Die Frage, warum der Mitarbeiter den Betrag persönlich beglich, konnte oder wollte Nehammer nicht beantworten.

Nehammer schloss auch aus, dass in der ÖVP-Spitze eine Person vorab über das aufgetauchte Ibiza-Video von Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache gewusst habe. Er sprach in dem Zusammenhang erneut von einer "Schmutzkübel-Kampagne" gegen die ÖVP.