Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache soll in seiner Zeit als Vizekanzler das Ziel eines geplanten Terroranschlages gewesen sein. Das berichtet der "Kurier". Aus einer bisher geheimen Verschlussakte der Justiz soll zu entnehmen sein, dass Bujar B. als möglicher Drahtzieher hinter der Anschlagplänen stecken soll. Dieser sei im Vorjahr bereits in Wien in Untersuchungshaft gewesen - wegen eines Suchtgiftdelikts, Besitz einer illegalen Faustfeuerwaffe und einer weiteren verbotenen Waffe. Mittlerweile sei er zu einer unbedingten Haftstrafe verurteilt worden.

In einem Ermittlungsakt der Staatsanwaltschaft Wien sei dazu angeführt: „Bujar B. steht im dringenden Verdacht, am 26. September 2018 versucht zu haben, eine Vertrauensperson (Anmerkung: ein Konfident des Landesverfassungsschutzes) dazu zu bestimmen, den Vizekanzler Heinz-Christian Strache durch Anbringen einer Autobombe zu töten“.

„Anhaltende Störung des öffentlichen Lebens“

Für die Durchführung des Anschlages soll B. versucht haben, einen V-Mann anzuheuern. Dem soll er 100.000 Euro für die Aktion geboten haben. Seine Begründung für das Vorhaben: eine „anhaltende Störung des öffentlichen Lebens“, „eine Einschüchterung der Bevölkerung“ und „die Erschütterung der politischen Grundstrukturen der Republik Österreich“. B. soll dabei detaillierte Informationen darüber gehabt haben, wo Straches Auto geparkt hatte.

Laut "Kurier" soll B. mittlerweile auf freien Fuß sein. „Im Ermittlungsverfahren konnten bisher keine weiteren Beweismittel gefunden werden, die den Verdacht erhärten würden“, wird Thomas Vecsey von der Staatsanwaltschaft Wien in der Zeitung zitiert. Derzeit werde von der Justiz geprüft, wie es mit den Verfahren weitergeht.

"Derzeit hat sich die Verdachtslage nicht erhärtet", betonte Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien gegenüber der APA. Der Verdächtige befindet sich mittlerweile auch auf freiem Fuß, bestätigte Christina Salzborn, die Sprecherin des Wiener Landesgerichts, der APA.