"Es wird kein Pferderennen mit einem Pferd", hatte der Steirer Werner Kogler angekündigt, nachdem ihn die Grünen zum Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl ausgerufen hatten. Dienstagvormittag lüftete er den Schleier: "Personelles und Inhaltliches zur Nationalratswahl" verkündete er. Sein Motto: "Zukunft wird auch aus Mut gemacht".
Klima- und Umweltpolitik wird bei den Grünen wieder groß geschrieben. Kogler ist es gelungen, hier personelle Verstärkung an Land zu ziehen: Leonore Gewessler (36). Die Geschäftsführerin von Global 2000 trat zuletzt, im März dieses Jahres, bei der steirischen Klimatagung Seite an Seite mit Werner Kogler auf. Klimaschutz ist für sie "eine Frage der Vernunft, nicht der Ideologie".
Kogler baut auf ein breites Team, darunter mehrere starke Frauen aus den Länderorganisationen: Nina Tomasellli (33) aus Vorarlberg ist eine von ihnen, sie wurde im Februar zur Stellvertreterin des grünen Bundessprechers gewählt. Astrid Rössler (60) ist eine zweite starke Frau, die Salzburgerin gilt als eine der profiliertesten Umweltpolitikerinnen. Rössler war Landessprecherin und LH-Stellvertreterin bis zum Jahr 2018. Nach der Wahlniederlage zog sie sich zurück.
Verstärkung aus Oberösterreich
Zweiter stellvertretender Bundessprecher ist neben Tomaselli ein Mann, Stefan Kaineder aus Oberösterreich (34). Nachdem sich Urgestein Rudi Anschober entschlossen hat, in Oberösterreich zu bleiben, ist Kaineder vermutlich dazu entschlossen, den Sprung nach Wien zu wagen, wobei das letzte Wort die Basis spricht. Die Grünen Kandidaten müssen sich ja bei einem Hearing bewerben und beweisen.
Kaineder ist Theologe und Enkel eines ÖVP-Bürgermeisters. Er ist derzeit Landtagsabgeordneter und Chef der Grünen in Oberösterreich. Kaineder ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Er ist, ebenso wie Tomaselli, Vertreter der jüngeren Generation bei den Grünen und wird von so manchem Fan schon als "Robert Habeck" Österreichs gehandelt.
Starke Frauen
In Wien will Sigrid Maurer wieder in den Nationalrat einziehen. Das Gerangel auf der Wiener Liste ist groß. Frühere Mandatarinnen und Mandatare bewerben sich ebenso für den Wiedereinzug wie Eva Blimlinger, Rektorin der Akademie der bildenden Künste und Präsidentin der Österreichischen Universitätenkonferenz, und Herbert Kickls Cousine Daniela.
Im Burgenland kündigte Michel Reimon an, diesmal für den Nationalrat kandidieren zu wollen. Aus dem EU-Parlament hat sich Reimon gerade erst zurückgezogen. Reimon war auch schon Landtagsabgeordneter im Burgenland.
Claudia Gigler